Berlin:

Bund, Bahn und Bahnindustrie unterzeichnen „Strategie Schiene Digital“

Auf dem „Zukunftsforum Schiene Digital“ im BMVI am 22. Juni 2016 haben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, der Vorstandvorsitzende der DB AG, Rüdiger Grube, und der Präsident des Verbandes der Bahnindustrie, Volker Schenk, die „Strategie Schiene Digital“ unterzeichnet.

Alexander Dobrindt, Bundesverkehrsminister:

Wir schmieden ein Zukunftsbündnis für die digitale Mobilitätsrevolution auf der Schiene. Die Bahn kann so das Verkehrsmittel des digitalen Zeitalters werden – neben Arbeitsplatz und Wohnung, ein zusätzlicher Ort zum Arbeiten und zur Kommunikation.

Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG:

Bei der DB verstehen wir die digitalen Technologien und die neuen Kundenbedürfnisse und Marktveränderungen als Motor des Fortschritts. Mit der DB 4.0 arbeiten wir offensiv an drei Handlungsfeldern: Erstens an der Schnittstelle zum Kunden, um das Reisen einfacher, bequemer, flexibler und persönlicher zu machen. Zweitens an verbesserten internen Prozessen und Abläufen und drittens an der intelligenten Nutzung neuer, datenbasierter Geschäftsmodelle. Die Schiene gehört in Sachen Mobilität und Logistik zu den besten und innovativsten Adressen. Die gemeinsame „5-Punkte-Strategie Schiene Digital“ schafft dafür ganz entscheidende Grundlagen.“

Volker Schenk, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB):

Die Digitalisierung schafft die beste Schienenmobilität, die es je gab: noch klimaschonender, noch sicherer, noch wirtschaftlicher, noch leiser, noch komfortabler. Diesem Ziel folgen die Unternehmen der Bahnindustrie in Deutschland mit ihren Technologien. Die heute verabschiedete „5-Punkte-Strategie Schiene Digital“ ist der Startschuss für den Innovationswettlauf auf der Schiene. Nationale Forschungsprogramme sollen nun digitale Innovationen auch im Eisenbahnverkehr deutlich und kraftvoll unterstützen.

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Die „Strategie Schiene Digital“ enthält fünf Punkte, mit denen Bund, Bahn und Bahnindustrie gemeinsam die Digitalisierung des Verkehrsträgers Schiene vorantreiben:

Investitionen auf Rekordniveau in Modernisierung und Digitalisierung

Die Bundesmittel aus dem Investitionshochlauf von Minister Dobrindt steigen auf Rekordniveau – bis 2020 auf jährlich mehr als 5 Milliarden Euro. Damit werden Modernisierung und Digitalisierung der Schiene vorangetrieben, insbesondere die europäische Leit- und Sicherungstechnik ETCS und elektronische Stellwerke.

Kostenfreier Internetzugang über WLAN in noch mehr Zügen und Bahnhöfen

Der Bund hat die Telekommunikationsunternehmen bei der Frequenzversteigerung 2015 („Digitale Dividende II“) verpflichtet, eine flächendeckende Anbindung aller ICE-Strecken an mobiles Breitband sicherzustellen. Bis Ende des Jahres 2016 wird kostenfreier Internetzugang über WLAN in allen ICE-Zügen, auch in der 2. Klasse geschaffen. Gemeinsam mit den Mobilfunknetzbetreibern soll dafür gesorgt werden, dass Reisende und weitere Nutzer der Schiene überall und jederzeit Zugang zum mobilen Breitband haben.

Forschung und Entwicklung

Der Bund investiert 75 Millionen Euro in die Entwicklung digitaler Anwendungen zur Kapazitätssteigerung auf der Schiene. Minister Dobrindt hat mit der mCLOUD ein offenes Datenportal gestartet, auf dem Entwicklern und Startups Millionen an Mobilitäts-, Geo- und Wetterdaten zur Verfügung gestellt werden. Mitdem mFUND werden zudem 100 Millionen Euro in die frühe Entwicklung digitaler Innovationen investiert.

Automatisierung und Vernetzung

Der Bund schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen für das automatisierte und vernetzte Fahren auf der Schiene. Gemeinsam werden Pilotprojekte unter Realbedingungen gestartet, um innovative Konzepte zu bündeln und international sichtbar zu machen. Mit der sukzessiven Automatisierung wird das System Schiene noch flexibler, energieeffizienter und zukunftsfähiger. Ziel ist, Deutschland zum internationalen Technologieführer zu machen.

Digitales Planen und Bauen bei Schieneninfrastrukturprojekten

Das digitale Planen und Bauen wird bis 2020 zum Standard bei allen öffentlichen Verkehrs-Infrastrukturprojekten. Minister Dobrindt hat dafür einen Stufenplan entwickelt und zusammen mit der Deutschen Bahn Pilotprojekte gestartet. Gemeinsam sind wir Vorreiter für die Baustelle der Zukunft – nach dem Grundsatz: erst digital, dann real bauen.

Quelle: bmvi.bund.de

Von redaktion