Berlin:

Deutschland ist Vorreiter bei der Entwicklung von Alternativmethoden zu Tierversuchen
Eröffnung des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren
Verleihung des Tierschutzforschungspreises 2015

Die Initiative „Eine Frage der Haltung“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft öffnet neue Wege für mehr Tierwohl und umfasst auch den Bereich der Versuchstiere. „Mein langfristiges Ziel ist es, Tierversuche komplett zu ersetzen. Kurzfristig will ich Alternativmethoden noch stärker fördern. Mit dem Deutschen Zentrum zum Schutz von Versuchstieren nimmt Deutschland bei der Entwicklung von Alternativen zu Tierversuchen eine Vorreiterrolle ein“, so Bundesminister Christian Schmidt bei der offiziellen Eröffnung.

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Das Zentrum wird am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sein und koordiniert künftig alle Aktivitäten mit den Zielen, Tierversuche auf das unerlässliche Maß zu beschränken und Versuchstieren den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten. Darüber hinaus sollen durch die Arbeit des Zentrums weltweit Forschungsaktivitäten angeregt und der wissenschaftliche Dialog gefördert werden. „Die Gründung des Zentrums ermöglicht uns, unser bestehendes Engagement in diesem wichtigen Bereich zu intensivieren und Versuchstiere in Deutschland und Europa zukünftig noch besser vor unnötigen Schmerzen, Leid oder gesundheitlichen Schäden zu schützen“, so Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. In diesem Jahr erhält das Zentrum für die gerätetechnische Erstausstattung 6.000.000 Euro. Jährlich stehen zudem finanzielle Mittel in Höhe von etwa 1.500.000 Euro zur Verfügung.

Die Suche nach Alternativmethoden zu Tierversuchen fördert das Bundesministerium auch mit dem seit 2001 vergebenen Tierschutzforschungspreis, der ein wichtiges Instrument der Forschungsförderung ist. Im Rahmen der Festveranstaltung verleiht Bundesminister Schmidt auch den 34. Tierschutzforschungspreis. Der aktuell mit 15.000 Euro dotierte Preis geht in diesem Jahr an Herrn Prof. Dr. Marcel Leist und seine Arbeitsgruppe von der Universität Konstanz. Prof. Leist untersucht, wie mit der Hilfe von in-vitro Zellkulturen aus Nervenzellen die Interaktionen im Gehirn nachgestellt werden können. Das Preiskuratorium schätzt, dass so auf bis zu 100.000 Versuchstiere in den nächsten 10 Jahren bei der Erforschung von Krankheiten wie Parkinson, Epilepsie und Alzheimer verzichtet werden kann. „Ich setze mich im Rahmen meiner Initiative ‚Eine Frage der Haltung‘ neben den Nutz- und Heimtieren natürlich auch für die Versuchstiere ein. Das Tierwohl steht ganz oben auf meiner politischen Agenda“, betont Minister Schmidt.

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion