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Huml will den Beruf des Hausarztes stärken – Bayerische Gesundheitsministerin: Hausärzte sind Rückgrat der Gesundheitsversorgung

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml setzt sich für eine Stärkung des Berufs des Hausarztes ein. Huml betonte am Freitag anlässlich des am Samstag stattfindenden Tags der Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Erlangen: „Hausärzte sind unsere Wegweiser durch das Gesundheitssystem. Sie sind das Rückgrat unserer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung. Das großartige Engagement und die tiefe Fachkenntnis unserer bayerischen Hausärzte sind für die Menschen im Freistaat unverzichtbar. Um den Beruf des Hausarztes attraktiver zu machen, muss auch die Allgemeinmedizin an den Hochschulen mehr Wertschätzung erfahren.“

Die Gesundheits- und Wissenschaftsminister von Bund und Ländern erarbeiten derzeit einen „Masterplan Medizinstudium 2020“. Huml erläuterte: „Als ein wesentliches Ziel dieses Masterplans wurde im Koalitionsvertrag auf Bundesebene – neben einer zielgerichteteren Auswahl der Studienplatzbewerber und einer Förderung der Praxisnähe – die Stärkung der Allgemeinmedizin definiert. Ich verspreche mir davon wesentliche Impulse für die Nachwuchsgewinnung im Hausarztbereich.“

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Um gerade in ländlichen Regionen ausreichend Praxisnachfolger zu gewinnen, hat das Bayerische Gesundheitsministerium ein Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung auf dem Land aufgelegt. Dafür standen in den vergangenen drei Jahren insgesamt 15,5 Millionen Euro zur Verfügung, im Doppelhaushalt 2015/2016 sind 11,7 Millionen Euro vorgesehen. Neben der Vergabe von Stipendien an Medizinstudierende und der Förderung innovativer medizinischer Versorgungskonzepte unterstützt das Gesundheitsministerium die Niederlassung von Hausärzten mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 60.000 Euro. Voraussetzung dafür ist zum einen, dass sich die Allgemeinmediziner in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohnern niederlassen. Zum anderen darf es sich nicht um eine überversorgte Region handeln. Das Förderprogramm wurde zudem zum Jahreswechsel 2014/2015 auf familiennahe Fachärzte und Psychotherapeuten ausgeweitet.

Huml fügte hinzu: „Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft brauchen wir eine gute und wohnortnahe Versorgung mit Hausärzten. Daher habe ich einen Runden Tisch ‚Ärztenachwuchs in Bayern‘ mit allen wichtigen Akteuren des bayerischen Gesundheitswesens einberufen. Dort entwickeln wir zusammen mit dem Wissenschaftsministerium und weiteren Experten einen Aktionsplan ‚Mehr Ärzte aufs Land‘. Zwei der drei Arbeitsgruppen haben ihre Arbeit bereits aufgenommen, die dritte Arbeitsgruppe konstituiert sich in der kommenden Woche.“

Teilnehmer an dem Runden Tisch sind Spitzenvertreter der Bayerischen Landesärztekammer, der Bayerischen Krankenhausgesellschaft und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns. Auch Vertreter verschiedener Ärzteverbände, der Kommunalen Spitzenverbände sowie der medizinischen Fakultäten in Bayern und der Studierenden sind an dem Runden Tisch beteiligt.

Quelle: stmgp.bayern.de

Von redaktion