Fürth:
Ideallösung für Norma-Gelände
Oberbürgermeister Thomas Jung bezeichnet es als Ideallösung für das nach dem Kavierlein und dem Tucher-Gelände drittgrößte innerstädtische Areal, das eine Neunutzung erfährt: Auf der knapp 40 000 Quadratmeter großen Fläche des Lebensmitteldiscounters Norma zwischen Würzburger Straße, Hansastraße und Ruhsteinweg entsteht ein Mix aus Gewerbe und sozialem Wohnungsbau.
Sobald das Fürther Traditionsunternehmen voraussichtlich im Juli kommenden Jahres seine neue Hauptverwaltung in unmittelbarer Nähe auf dem Gewerbegebiet Hardhöhe West beziehen kann, sollen auf dem Alt-Standort Gebäude abgerissen und das Areal für die zukünftige Entwicklung vorbereitet werden. Und die sieht vor, dass die vis-a`-vis beheimatete Firma Uvex etwa 6000 Quadratmeter erwirbt, um dort Bürogebäude zu errichten. Nach Angaben von Geschäftsführer Michael Winter soll dies in modularer Bauweise erfolgen. „Wir wachsen überdurchschnittlich und haben so die Möglichkeit sukzessive zu erweitern“, erklärte er. Der Konzern richte seine Zukunft auf Fürth und leiste ein klares Standortbekenntnis. Für Jung ein Glücksfall, denn Uvex ist „das wirtschaftliche Aushängeschild der Kleeblattstadt in internationaler Hinsicht“.
Der geplante Bürokomplex entlang der Würzburger Straße soll gleichzeitig als Schallschutzwand für das zweite Entwicklungselement des Areals dienen: das Wohngebiet. Das Evangelische Siedlungswerk (ESW) will auf den größeren Teil der Flächen insgesamt 165 Wohneinheiten schaffen. Nach Auskunft von Geschäftsführer Hannes B. Erhardt sind 104 geförderte und normale Mietwohnungen vorgesehen sowie 45 Reihenhäuser der besonderen Art. Sie sollen – ähnlich wie bei einem „Familiennest“ genannten Projekt in Nürnberg – architektonisch anspruchsvoll, trotzdem aber auch für Menschen bezahlbar sein, die über einen weniger üppigen Geldbeutel verfügen. Geplant seien zudem ein Wohnquartier für Waisenkinder und 16 marktübliche Doppelhäuser.
„Wir haben hier dank Norma ein Grundstück erhalten, das sozialen Wohnungsbau ermöglicht“, betonte Erhardt. Der Lebensmitteldiscounter habe auf höheren Profit verzichtet und sei dem ESW preislich entgegengekommen. Die geplante Neunutzung sei ganz im Sinne des 2010 verstorbenen Firmengründers Manfred Roth, erklärte der Fürther Niederlassungsleiter, Christoph Hegen. Daher habe man sich kompromissbereit gezeigt.
Stadtbaurat Joachim Krauße sprach ebenso von einer schönen Lösung wie Wirtschaftsreferent Horst Müller, der daran erinnerte, dass die Win-Win-Situation erst möglich wurde, weil die Stadt 2009 trotz Wirtschaftskrise das Gewerbegebiet Hardhöhe West, auf dem einmal die Quelle-Hauptverwaltung vorgesehen war, zurückgekauft hat. So konnte man Norma und heute Uvex Expansionsflächen anbieten.
Quelle: fuerth.de