München:
Bildungsminister Spaenle zum „Offenen Brief“ des Verbandes der Lehrer an beruflichen Schulen – Berufliche Schulen haben derzeit große Herausforderungen zu meistern
„Unterricht für Zuwanderer wichtige Aufgabe“
„Die beruflichen Schulen in Bayern haben derzeit große Herausforderungen zu meistern. Diese sind gerade durch den anhaltenden Zustrom junger Flüchtlinge und Asylbewerber, aber auch durch Zuzüge aus anderen Teilen Deutschlands mithervorgerufen. Der Erfolg der beruflichen Schulen in Bayern sorgt außerdem seit Jahren für steigende Schülerzahlen. Es geht darum, angesichts dieser Herausforderungen die Unterrichtsversorgung und die Qualität an den beruflichen Schulen weiter zu sichern“, so Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle zu dem an ihn gerichteten „Offenen Brief“ des Verbandes.
Der Minister dankte den Lehrkräften an den beruflichen Schulen in Bayern ausdrücklich für die bisher erbrachte sehr gute Arbeit für die jungen Menschen. Er dankte den Schulleitungen ebenso dafür, dass sie mit schulinternen Maßnahmen geholfen haben, für den anhaltend großen Zustrom junger Menschen auch Unterrichtsangebote zu realisieren.
Minister Spaenle: „Wir dürfen unsere Augen vor der schwierigen Situation der jungen Flüchtlinge und Asylbewerber nicht verschließen, die ihr Heimatland nicht selten aufgrund einer Bedrohung von Leib und Leben verlassen haben. Gerade die beruflichen Schulen leisten hier enorme Arbeit, das bayerische Modell erfährt bundesweit Beachtung. In 260 Klassen unterrichten Berufsschullehrkräfte in einem sehr ambitionierten Programm zwei Jahre lang, um sie fit zu machen für einen Ausbildungsberuf oder den weiteren schulischen Weg in Bayern. Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Flüchtlinge und Asylbewerber weiter steigen wird. Wir werden weitere Anstrengungen unternehmen, um zusätzliche Klassen und schulische Angebote für junge Flüchtlinge und Asylbewerber einrichten zu können.“
„Den Hinweis des VLB nehme ich ernst“, so der Minister. „Zum laufenden Schuljahr wurden z.B. an den beruflichen Schulen mehr Schüler unterrichtet, als in der Schülerprognose berechnet waren – unabhängig von der Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber. Dies ist als Anerkennung der beruflichen Bildung zu werten, bereitet für die Schulen und das Bildungsministerium Anforderungen, die es zu bewältigen gilt.“
Im kommenden Schuljahr geht das Bildungsministerium nicht von einem Schülerrückgang an den beruflichen Schulen aus, die Zahl dürfte eher weiter steigen. Das Bildungsministerium wird die Schulen dabei unterstützen.
Auch die Fachober- und Berufsoberschulen verzeichnen aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit eine enorme Nachfrage von Schülerinnen und Schülern. Sie haben sich als zweiter gleichwertiger Weg zur Hochschulreife positioniert. „Wir konnten in den jüngsten Jahren zusätzliche Stellen an den Fach- und Berufsoberschulen schaffen. Wir müssen hier weiter arbeiten.“, so der Minister.