Berlin:
Preiswertere Elektrofahrzeuge
Bundesregierung stärkt Forschung zur Kostensenkung bei Elektrofahrzeugen / Wanka: „Wir müssen erschwingliches Preisniveau erreichen“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stärkt die Forschung zur Kostensenkung bei der Produktion von Elektrofahrzeugen. Zentrale Ansatzpunkte sind dabei der Antrieb, die Batterie und die Leistungselektronik zur Regelung der hohen Stromflüsse in E-Fahrzeugen. Insgesamt fördert das BMBF die Forschung zur Elektromobilität mit jährlich rund 83 Millionen Euro.
Bundesforschungsministerin Johanna Wanka sagte: „Wir müssen ein erschwingliches Preisniveau bei Elektrofahrzeugen erreichen. Die Herstellung von Elektrofahrzeugen muss kostengünstiger werden. Darauf zielt unsere Förderung. Wir setzen auf Innovation, nicht auf vom Steuerzahler finanzierte Kaufprämien.“
Das gestartete Projekt „HV Modal“ soll in drei Jahren erreichen, dass leistungsstärkere Antriebe mit höherem Reichweitenpotenzial in Deutschland zur Verfügung stehen. Dabei soll die Angebotspalette an Antrieben unterschiedlicher Leistungsklassen und Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitert werden. In dem Projekt arbeiten Wirtschaft und Wissenschaft eng zusammen. Beteiligt sind u.a. Infineon Technologies (Projektkoordinator), Fraunhofer Gesellschaft, Daimler, BMW, Leibniz Universität Hannover, Universität der Bundeswehr München und Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen. Das Projekt wird mit rund 4,2 Millionen Euro vom BMBF gefördert.
Mit dem vom BMBF mit 6,9 Millionen Euro geförderten Projekt „VisioM“ ist es bereits gelungen, ein in Preis und Leistung wettbewerbsfähiges alltagstaugliches E-Fahrzeug zu entwickeln. In dem Ende 2014 abgeschlossenen Projekt haben die Forscher am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der Technischen Universität München im Verbund mit der Industrie einen vollwertigen elektrischen Kleinwagen entwickelt, der unter Serienbedingungen nicht teurer wäre als ein konventioneller Kleinwagen.
Zudem fördert das BMBF in dem gerade zum Leuchtturmprojekt ernannten Vorhaben „Elektro-Motor integrierte Leistungs-Elektronik“ („EMiLE“) die Integration der Leistungselektronik eines Elektrofahrzeugs direkt in die Antriebsmaschine, was Wirkungsgrad und Leistung deutlich erhöhen würde und die Kosten einer Serienproduktion reduzieren soll. Im Verbund der Industriepartner AixControl, Infineon Technologies, Lenze SE, Robert Bosch, Siemens, TDK-EPC Corporation, Volkswagen mit dem Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB und dem Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH Aachen werden die dafür nötigen Technologien mit einer BMBF-Förderung in Höhe von rund 10 Millionen Euro erforscht.
Weiterhin fördert das BMBF die Batterieforschung und hat das Verbundprojekt „GIGA-LIB“ gestartet, das die Forschung zum Aufbau einer Batteriezellproduktion in Deutschland mit rund 5 Millionen Euro unterstützt. Unter der Federführung der VARTA Microbattery GmbH wird ein Konsortium aus den Unternehmen Manz AG, M+W Germany GmbH, ThyssenKrupp System Engineering GmbH und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung Baden-Württemberg (ZSW) in den kommenden zwei Jahren Fertigungsmethoden für eine modular aufgebaute Lithium-Ionen-Zellen-Produktion zur Integration in Elektrofahrzeuge erforschen. Das BMBF fördert die Batterieforschung in Deutschland zudem mit dem Aufbau der Forschungsproduktionsanlage für Lithium-Ionen-Batteriezellen am ZSW in Ulm. Das Verbundprojekt GIGA-LIB baut darauf auf und ermöglicht den Transfer in die industrielle Anwendung.
„Innovationen, eine ausgebaute Infrastruktur und günstige Rahmenbedingungen für die Nutzung sind die beste Basis für den Erfolg der Elektromobilität“, so Ministerin Wanka.
Quelle: bmbf.bund.de