München:
Große Resonanz beim Vertragsnaturschutz im Wald / 2015 Neuanträge von über 3 Millionen Euro
Im Jahr 2015 werden so viele Waldbesitzer wie nie zuvor am Vertragsnaturschutzprogramm Wald des Umweltministeriums teilnehmen. Insgesamt wurden Anträge mit einem Volumen von mehr als 3 Millionen Euro gestellt. Diese Zwischenbilanz zog die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf heute in München. „Das ist eine gute Nachricht für den Naturschutz im Wald. Die vorhandenen Mittel werden voll ausgeschöpft. Das Vertragsnaturschutzprogramm Wald ist unser zentrales Instrument, um in Kooperation mit Privatwaldbesitzern und Kommunen die Artenvielfalt im Wald zu sichern. Damit wird das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 mit Leben erfüllt“, so Scharf. Das Vertragsnaturschutzprogramm Wald honoriert freiwillige Naturschutzleistungen privater oder körperschaftlicher Waldbesitzer. Besonders attraktiv für die Waldbesitzer sind bei der erfolgten Neuauflage des Programms die erhöhten Zahlungen für Biotopbäume und Totholz. Waldbesitzer verpflichten sich, diese wichtigen Lebensräume für mindestens 12 Jahre zu belassen und bekommen dafür bereits zu Beginn der Maßnahme eine Entschädigung von bis zu 195 Euro pro Baum. Biotopbäume und Totholz sind für zahlreiche Tiere wie Fledermäuse und Hirschkäfer sowie Moos-, Flechten- und Pilzarten unverzichtbar. Weitere Maßnahmen unterstützen Waldbesitzer, die beispielsweise ihren Wald der Natur überlassen oder gezielt lichte Waldstrukturen fördern. Zudem wird die Mittelwaldwirtschaft unterstützt, bei der große Eichen dauerhaft stehen bleiben, während die restlichen Bäume alle 10 bis 30 Jahre auf den Stock gesetzt werden. Mittelwälder zeichnen sich in Bayern durch eine extrem hohe Artenvielfalt aus, insbesondere Schmetterlinge wie der seltene Maivogel profitieren von diesen Anreizen.
Inzwischen hat auch die Europäische Kommission ihre erforderliche beihilferechtliche Zustimmung zur Neuausrichtung des Vertragsnaturschutzprogramms Wald erteilt. Scharf: „Damit steht dem deutlichen Ausbau des Vertragsnaturschutzes im Wald nichts mehr im Weg. Jetzt haben wir grünes Licht für mehr Artenschutz!“ Zuletzt waren 14.000 Hektar Privat- und Körperschaftswälder im Vertragsnaturschutzprogramm Wald.
Quelle:stmuv.bayern.de