Berlin:

Jugendliche fit machen für Start ins Berufsleben
11,2 Millionen Euro Bundesmittel im kommenden Schuljahr für das neue Übergangssystem „Kein Abschluss ohne Anschluss“

Nordrhein-Westfalen setzt seit drei Jahren auf eine umfassende und praxisbezogene Berufsorientierung, die ab dem Schuljahr 2018/19 flächendeckend in allen Schulen des Landes angeboten werden wird. Der Bund unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen finanziell bei seinem Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ bis 2018 mit bis zu 60 Millionen Euro.

Thomas Rachel MdB, Parlamentarischer Staatssekretär aus dem Bundesbildungsministerium, hat den Staatssekretären Ludwig Hecke (NRW-Schulministerium) und Dr. Wilhelm Schäffer (NRW-Arbeitsministerium) heute einen entsprechenden Bewilligungsbescheid über 11,2 Millionen Euro für das Schuljahr 2015/2016 übergeben. Damit sollen Potenzialanalysen und Berufsfelderkundungen für Jugendliche ermöglicht werden – beides sind wichtige Elemente des nordrhein-westfälischen Berufsorientierungsangebotes in Schulen. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm für Berufsorientierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Das Geld wird im Rahmen einer bestehenden Sondervereinbarung zwischen dem Bund und dem Land NRW in das Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ integriert.

schule

„Potenzialanalyse und Berufsfelderkundungen vermitteln den Schülerinnen und Schülern frühzeitig Perspektiven für ihre berufliche Zukunft und motivieren hierdurch auch ihr schulisches Engagement. Damit werden Schul- und Ausbildungsabbrüche vermieden“, erklärte der Parlamentarische Staatssekretär Rachel die Zielsetzung des Berufsorientierungsprogramms des BMBF.

Den nordrhein-westfälischen Ansatz erläuterte Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer: „Mit Unterstützung aus dem Berufsorientierungsprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wird die Landesregierung den im Ausbildungskonsens beschlossenen Weg des Umbaus des Übergangssystems Schule-Beruf NRW konsequent weitergehen. Wir wollen gemeinsam dafür sorgen, dass jede und jeder Jugendliche einen ‚Anschluss an den Abschluss‘ erhält und so eine Ausbildungsgarantie ermöglichen. Der Bildungsweg soll ohne Warteschleifen in eine Ausbildung münden können.“ Alle 53 Kommunalen Koordinierungsstellen in NRW haben seit dem letzten Jahr ihre Arbeit in dem Landesvorhaben „Kein Abschluss ohne Anschluss“ aufgenommen. Im Schuljahr 2015/2016 werden mehr als 140.000 von 170.000 Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe daran teilnehmen können.

Ludwig Hecke, Staatssekretär im NRW-Schulministerium, betonte: „Wir wollen Jugendliche fit machen für Beruf und Studium. Wer seine Stärken und Interessen kennt, kann eine gut begründete Berufswahlentscheidung treffen. Das Programm des Bundes trägt dazu bei, dass alle Jugendlichen eine realistische Anschlussperspektive für die Zeit nach der Schule entwickeln können.“
Das Land NRW investiert aus dem Schulhaushalt 2015 rund 10,5 Millionen Euro für die erforderlichen Lehrerressourcen und aus dem Sozialhaushalt 20 Millionen Euro  für die kommunale Koordinierung.

Das neue Übergangssystem Schule-Beruf NRW sieht vor, dass ab Klasse 8 alle Schülerinnen und Schüler eine verbindliche, systematische Berufs- und Studienorientierung erhalten. Neben der Ermittlung und Förderung von Potenzialen und berufsrelevanten Kompetenzen gehören dazu vor allem gezielte Praktika in Betrieben, um verschiedene Berufsfelder zu erkunden und eine kompetente Berufs- und Studienwahlentscheidung zu ermöglichen. Dies geschieht in NRW in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Bundesagentur für Arbeit.
Die Bundesagentur für Arbeit ist größter finanzieller Partner in NRW und investierte alleine im Jahr 2013 über 319 Millionen Euro für Maßnahmen am Übergang Schule-Beruf. „Präventive Angebote in der Schule sind erfolgreicher und wirtschaftlicher als ein aufwändiger Reparaturbetrieb“, sagte Christiane Schönefeld, Vorsitzende der Geschäftsführung der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit. „Eine klare, realistische Berufsperspektive nach der Schule – sei es in Ausbildung oder Studium – muss das Ziel sein. Nur so können wir den Fachkräftebedarf langfristig sichern. Aus diesem Grund beteiligen auch wir uns mit über 25 Millionen Euro in Form von präventiven Maßnahmen schon in der Schule und begrüßen ‚Kein Abschluss ohne Anschluss‘ als gemeinsames Zukunftsprojekt für die kommenden Jahre.“

Das Berufsorientierungsprogramm des Bundesbildungsministeriums, aus dessen Topf die Mittel stammen, ist Bestandteil der Initiative „Bildungsketten“. Sie verfolgt das Ziel, die verschiedenen Förderinstrumente der Berufsorientierung miteinander zu verzahnen und so präventiv und ganzheitlich den Bildungserfolg junger Menschen zu sichern.

Informationen zum neuen Übergangssystem Schule-Beruf NRW erhalten Sie unter www.keinabschlussohneanschluss.nrw.de sowie unter www.berufsorientierung-nrw.de und unter dem Stichwort „Ausbildung“ unter: www.arbeit.nrw.de. Weitere Informationen zum Berufsorientierungs-Programm erhalten Sie unter: www.berufsorientierungsprogramm.de

Quelle: bmbf.bund.de

Von redaktion