München:
Scharf: Bayerns UrEinwohnern eine Heimat bieten / Über 280.000 Euro machen Natur in der Stadt erlebbar
Bayern verstärkt seine Bemühungen zum Erhalt der heimischen biologischen Vielfalt. Gleichzeitig wird das Angebot zur Umweltbildung weiter ausgebaut. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf. „Wir wollen Bayerns UrEinwohnern auch in Zukunft eine Heimat bieten. Ein Baustein zum Erhalt der biologischen Vielfalt ist die Kampagne ‚Bayerns UrEinwohner‘. Dafür stehen bis 2017 weitere 280.000 Euro zur Verfügung“, so Scharf. Die Kampagne „Bayerns UrEinwohner“ wurde 2008 vom Bayerischen Umweltministerium gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege ins Leben gerufen und unterstützt die Umsetzung des Bayerischen Biodiversitätsprogramms. Im Rahmen der Kampagne wurden landesweit bisher rund 70 Projekte umgesetzt, darunter eine Fahrrad-App zum Lebensraum Wertachtal, eine Hirschkäfer-Meile mit Skulpturen aus Eichenholz im Landkreis Regensburg und die Pflanzung der ersten unterfränkischen Speierlings-Allee, einem typischen Wildobstbaum. Insgesamt wurden die Aktionen bisher mit rund 1,2 Millionen Euro gefördert.
Unter dem Motto „Natur in der Stadt“ wird ab 2015 ein neuer Schwerpunkt der Kampagne gesetzt. Nicolas Liebig, Landessprecher der Bayerischen Landschaftspflegeverbände: „Ziel ist es, mit den UrEinwohner-Projekten beispielhaft zu zeigen, wie Flächen im besiedelten Bereich ökologisch aufgewertet werden können. Wir wollen gemeinsam mit den Kommunen mehr für den Erhalt der biologischen Vielfalt erreichen.“ Die bayerischen Landschaftspflegeverbände sind jetzt aufgerufen, dazu Projektideen zu entwickeln. Scharf ergänzte: „Städte sind Naturerlebnis-Zonen. Grüne Oasen in den Städten leisten einen Beitrag zur Lebensqualität und helfen, die Artenvielfalt zu erhalten. Die Landschaftspflegeverbände sind dabei die Kreativquellen in der Umweltbildung: Anschauliche Projekte machen Kinder und Erwachsene mit den verschiedenen Arten und Lebensräumen in der Stadt vertraut. Das schafft Bewusstsein für die Natur vor der eigenen Haustüre.“ Untersuchungen belegen, dass die Artendichte in ausgewählten Räumen des besiedelten Bereichs höher sein kann als in der freien Landschaft. So wurden um den Nürnberger Burgberg 1.400 Tier- und Pflanzenarten nachgewiesen, beispielsweise Wanderfalke, Mauersegler und Zimbelkraut. Der Stadtwald in Augsburg ist mit 2.200 Hektar eines der größten Naturschutzgebiete in Bayern. 3.000 Arten sind hier im Stadtgebiet zuhause, darunter das weltweit größte Vorkommen der Sumpfgladiole. Im Englischen Garten München brüten rund 60 Vogelarten, wie der Waldkauz und der Gartenrotschwanz.
Quelle: stmuv.bayern.de