Berlin:

Atom/Ukraine
Keine Erkenntnisse über einen Reaktorunfall in der Ukraine
Zu Meldungen, wonach sich in einem Atomkraftwerk in der Ukraine ein
Reaktorunfall ereignet habe, teilt ein Sprecher des
Bundesumweltministeriums mit:

himmel 2

Dem Bundesumweltministerium liegen derzeit keine Erkenntnisse vor, wonach
sich in der Ukraine ein Reaktorunfall ereignet hat. Nach Informationen
eines Mitarbeiters der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS), der
zurzeit in Kiew tätig ist, hat es im Atomkraftwerk Saporoschje vor
einigen Tagen einen Brand im nicht-nuklearen Teil der Anlage gegeben.
Daraufhin sei die Anlage am 28. November vom Betreiber abgefahren worden.
Einen «Atomunfall» habe es nicht gegeben, entsprechende Meldungen
beruhten offenbar auf Missverständnissen. Der Sachstandbericht des
GRS-Mitarbeiters basiert auf direkten Informationen der ukrainischen
Aufsichtsbehörde.

Die GRS ist auf der Grundlage eines Memorandums zur
wissenschaftlich-technischen Zu-sammenarbeit zwischen dem BMUB, der
ukrainischen atomrechtlichen Aufsichtsbehörde, der GRS und der
ukrainischen Sachverständigenorganisation in der Ukraine tätig.

Das Bundesumweltministerium hat unverzüglich die für die Atomaufsicht und
Genehmigung zuständigen Landesbehörden informiert und die vorliegenden
Informationen zu dem Vorfall im AKW Saporoschje an diese weitergeleitet.

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) hat bestätigt, dass es
vor wenigen Tagen technische Probleme in einem Block des Atomkraftwerks
Saporoschje gegeben habe und dass das Notfallzentrum der IAEO wegen der
heutigen Information zu einem angeblichen Reaktorunfall noch im Kontakt
mit den ukrainischen Behörden sei. Neue Erkenntnisse würden ggf. an die
nationalen Fachbehörden weitergegeben.

Europaweit werden die radiologischen Messdaten aufmerksam beobachtet. Daten
der Nachbarstaaten der Ukraine sind bis 2.12.2014 in der Messplattform
EURDEP verfügbar und zeigen keine erhöhten Werte. Auch die Daten der
Ortsdosisleistungs-Messstation an der Deutschen Botschaft in Kiew zeigen
keine erhöhten Messwerte.

Quelle: bmub.bund.de

Von redaktion