Berlin:

Welternährungsausschuss einigt sich auf globale
Standards für Investitionen in die Landwirtschaft
Bundesminister Christian Schmidt: „Wichtiger Schritt zur
Verwirklichung des Menschenrechts auf Nahrung“

Die Mitgliedsstaaten des Ausschusses für Welternährungssicherheit bei der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) haben am Mittwoch einstimmig Prinzipien für verantwortliche Investitionen in die Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme verabschiedet. Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, erklärte dazu anlässlich des heutigen Welternährungstag in Berlin: „Über 800 Millionen Menschen hungern weltweit und zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt. In vielen Teilen der Welt brauchen wir dringend öffentliche und private Investitionen in den Agrarsektor und die gesamte Wertschöpfungskette, um die Ernährungssituation nachhaltig zu verbessern. Diese Investitionen müssen aber verantwortlich gestaltet werden, damit sie diesem Ziel dienen und keinen Schaden anrichten. Dafür haben wir jetzt erstmals ein Regelungsrahmen.“

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Das Ziel der Prinzipien ist es, die Investitionen so zu gestalten, dass sie der Bevölkerung in den Entwicklungs- und Schwellenländern zugutekommen. „Nun gibt es einen internationalen Konsens über die wichtigsten Anforderungen an gute Investitionen in die Land- und Ernährungswirtschaft“, sagte Bundesminister Schmidt und betonte mit Blick auf die Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren: „Deutschland wird sich nun international dafür einsetzen, dass diese Prinzipien weltweit bekannt gemacht und angewendet werden. Hier sehe ich auch eine wesentliche Verantwortung privater Investoren.“ Deutschland habe es in den Verhandlungen geschafft, wichtige Kernanliegen zur Ernährungssicherung in den Prinzipien zu verankern, fuhr Schmidt fort. „Wir haben erreicht, die kleinen Landwirte und Produzenten in den Fokus zu rücken und die Pflichten der Regierungen auf der einen Seite und die Verantwortlichkeiten der privaten Investoren auf der anderen Seite klar und deutlich zu benennen. Die Bundesregierung hat die Arbeit an den Prinzipien von Anfang an unterstützt. Damit knüpft das BMEL an das langjährige erfolgreiche Engagement zur Stärkung des rechtebasierten Ansatzes für Ernährungssicherung an.“

Bei der Sitzung des Ausschusses für Welternährungssicherheit wurde am Donnerstag auch der jährliche Welthungerbericht „The State of Food Insecurity in the World“ diskutiert. Der Welthungerbericht zeigt zwar einen global positiven Trend in der Hungerbekämpfung, dennoch bedürfe es weiteren Anstrengungen, um die Ernährungssicherheit weltweit zu verbessern, so Schmidt: „In Lateinamerika und Ost- sowie Südostasien werden große Fortschritte beim Kampf gegen den Hunger erzielt. In den übrigen Teilen Asiens und vor allem in Afrika leiden immer noch viele Menschen an chronischer Unterernährung. Deutschland wird sich weiterhin weltweit für sichere Rahmenbedingungen und eine gute Regierungsführung einsetzen, die Voraussetzung sind, um durch dringend erforderliche Investitionen in die Landwirtschaft die Ernährungssituation vor Ort zu verbessern.“

Hintergrundinformationen zu den Prinzipien für verantwortliche Investitionen in die Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme:
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, das Rechts auf Nahrung weltweit zu verwirklichen und engagiert sich für die Erarbeitung neuer völkerrechtlicher Leitlinien und Normen, die Pflichten von Staaten und Verantwortlichkeiten privater Akteure aus dem Menschenrecht auf Nahrung beschreiben. Die Prinzipien sind das Ergebnis eines mehrjährigen Konsultations- und Verhandlungsprozesses der Staaten mit weitreichender Beteiligung der Wirtschaft wie auch der Zivilgesellschaft innerhalb des Welternährungsausschusses bei der FAO. Anders als bei anderen Richtlinien zur Gestaltung von Investitionen haben hier die Vertreter der von Ernährungsunsicherheit betroffenen Kleinbauern, Fischer und Arbeitnehmer in der Landwirtschaft aber auch der privaten Investoren und Stiftungen bei den Verhandlungen gemeinsam mit den Staatenvertretern an einem Tisch gesessen. Dieser große Teilnehmerkreis verschafft den Prinzipien ein hohes Maß an Legitimation und unterscheidet sie von sonstigen internationalen Instrumenten zur Gestaltung von Investitionen.

Weiter Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.fao.org/cfs/cfs-home/resaginv/en/

Mit freundlichen Grüßen
Ihre Pressestelle des BMEL

Referat L1
Pressestelle
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion