München:
Scharf: Neue Studie zeigt hohen Stellenwert des Nationalparks Bayerischer Wald für sanften Tourismus / Ranger leisten unschätzbare Arbeit
Die Bewahrung der Naturschätze in Bayern ist eine entscheidende Zukunftsaufgabe. Besondere Bedeutung für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt hat der Nationalpark Bayerischer Wald. Bei einem Treffen von Rangern der Nationalparks Bayerischer Wald und Šumava betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf: „Der Nationalpark Bayerischer Wald ist ein Aushängeschild des Naturschutzes in Bayern und ein besonders wertvoller Naturschatz. Er ist Heimat einer einzigartigen Naturvielfalt mit über 2.500 Tierarten. Diesen Schatz müssen wir bewahren. Die Natur kennt keine Staatsgrenzen. Deshalb setzen wir auf die intensive Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Nachbarn. Die beiden Nationalparks sollen zu einem europäischen Schutzgebiet zusammenwachsen.“ Seit rund einem Viertel Jahrhundert pflegen beide Nationalparks eine intensive Zusammenarbeit. Zukünftig soll die Kooperation speziell der beiden Nationalparkwachten verstärkt werden: Beispielsweise durch gemeinsame Gebietskontrollen und Monitoringprojekte sowie einen verbesserten Austausch bei der Umweltbildungsarbeit und Besucherinformation. „25 Ranger schützen die Natur und sie werben für die Natur. Sie leisten im Nationalpark Bayerischer Wald seit 40 Jahren unschätzbare Arbeit“, so Scharf.
Der Nationalpark Bayerischer Wald hat große Bedeutung für Naturschutz, regionale Wirtschaftsentwicklung und sanften Tourismus. Zwischenergebnisse einer aktuellen sozioökonomischen Studie der Universität für Bodenkultur in Wien haben ergeben, dass für rund 60 Prozent der Besucher des Bayerischen Walds der Status als Nationalpark eine große Rolle für den Besuch des Gebietes spielt. Die Anzahl von Besuchereinrichtungen und Wanderwegen im Nationalpark wurde von über 90 Prozent als ideal bewertet. Auf die Frage, was den Besuchern besonders gut im Nationalpark gefällt, wurden am häufigsten die unberührte Natur, Ruhe, Beschilderung sowie Wanderwege genannt. Weit über 90 Prozent der Befragten gaben an, dass der Status Nationalpark uneingeschränkte Erholungsmöglichkeiten bietet. „Bayern lebt von seinen liebenswerten Landschaften. Wir wollen deshalb den sanften Tourismus stärken. So können die Menschen in den Regionen direkt von den Naturschönheiten vor ihrer Haustüre profitieren“, so Scharf. Mit rund 760.000 Besuchern und einer Wertschöpfung von knapp 30 Millionen Euro im Jahr ist der Ökotourismus im Nationalpark ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Ein besonderes Aushängeschild des Nationalparks sind die zahlreichen Umweltbildungseinrichtungen wie das „Hans-Eisenmann-Haus“, das „Haus zur Wildnis“, der Baumwipfelpfad oder das Tierfreigelände.
Im Jahr 1970 wurde im Bayerischen Wald der erste Nationalpark Deutschlands eröffnet. Unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ kommen auf rund 24.000 Hektar 2.500 Tierarten und 800 höhere Pflanzenarten vor. Mit der Gründung des Nationalparks Šumava im Jahr 1991 entstand auf einer Fläche von insgesamt 95.000 Hektar – das entspricht der dreifachen Fläche von München – eines der größten Wald-Naturschutzgebiete in Mitteleuropa und gleichzeitig die größte nicht zerschnittene Waldfläche Mitteleuropas.
Quelle:stmuv.byern.de