München:
Einen Dialog zur qualitätsorientierten Weiterentwicklung des Gymnasiums mit der gesamten Schulfamilie hat Bayerns Bildungsminister Dr. Ludwig Spaenle heute bei der Landesversammlung der Landes-Eltern-Vereinigung der Gymnasien in Augsburg angekündigt. Dabei machte er klar: „Wir müssen mit der gesamten gymnasialen Schulfamilie die Leitlinien für ein qualitätsvolles und zukunftsfestes Gymnasium abstimmen“.
Minister Spaenle bedankte sich bei der Landes-Eltern-Vereinigung für eine konstruktiv-kritische und verlässliche Partnerschaft in den vergangenen Jahren.
Den einzelnen Schüler im Blick haben
Die Schülerschaft an den Gymnasien ist nicht nur in Bayern in den jüngsten Jahren immer heterogener geworden. „Entsprechend individuell müssen die Lösungsansätze der Bildungspolitik ausfallen, damit junge Menschen das von ihnen avisierte Ziel erreichen können“, sagte Minister Spaenle. „Eine verbindliche Schulzeit von acht oder neun Jahren für alle Schüler am Gymnasium ist überholt.“ Deshalb hat Bayern z.B. seinen Schülerinnen und Schülern ab diesem Schuljahr neue Fördermöglichkeiten bis hin zu einem Flexibilisierungsjahr eröffnet: Schülerinnen und Schüler, die mehr als acht Jahre Zeit am Gymnasium benötigen, können dieses nun in Bayern auch in neun Jahren durchlaufen, wenn sie dies wünschen.
Über 16.000 Schüler nutzen zusätzliche Förderangebote in der Mittelstufe
An jedem Gymnasium wurde dazu ein Konzept zur individuellen Förderung dieser Schülerinnen und Schüler entwickelt. Dieses umfasst mehrere Elemente, etwa zusätzliche Unterrichtsangebote bis hin zum Coaching, und als Besonderheit auch das Flexibilisierungsjahr. Das Ministerium hat den Schulen dazu zusätzliche Lehrerwochenstunden zur Verfügung gestellt.
An 60 Prozent der staatlichen Gymnasien wird das Flexibilisierungsjahr wahrgenommen, informierte Minister Spaenle über Ergebnisse einer aktuellen Erhebung des Ministeriums.
Über 16.000 Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe an staatlichen bayerischen Gymnasien nutzen die Angebote der individuellen Lernzeit und Förderung. Das sind rund 15 Prozent der Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufe.
Rund drei Prozent davon nehmen das besondere Angebot des Flexibilisierungsjahres wahr. 520 Schülerinnen und Schüler belegen ein zusätzliches Lernjahr in der Mittelstufe und durchlaufen so das Gymnasium in neun statt in acht Jahren. Mit der Schule entwickeln sie einen persönlichen Stundenplan. Bestimmte Fächer können sie abwählen und dafür andere, in denen sie besonderen Förderbedarf haben, intensiver bearbeiten.
Die Akzeptanz belege, dass das Angebot der individuellen Lernzeit und Förderung von den Schülern gern aufgenommen wird, damit diese ihr angestrebtes Bildungsziel gut erreichen können.
Quelle: stmbw.bayern.de