Rom (Italien):
Wegen verschiedener Vorwürfe trat Umberto Bossi am Donnerstag als Parteichef der Lega Nord zurück. Er soll seine Villa aus Steuergeldern finanziert und seinen Söhnen teure Autos, Hotelunterkünfte und Reisen bezahlt haben. Bossis Partei Lega Nord ist unter anderem für ihre fremdenfeindlichen Ziele bekannt. Bossi ist gegen das Sparprogramm des aktuellen Ministerpräsident Mario Monti. Als Grund für seinen Rücktritt gab er an, seine Partei und seine Familie schützen zu wollen. Der Schatzmeister der Lega Nord, Francesco Belsito, soll Bossi das Parteigeld freigegeben haben; gegen ihn und zwei weitere Parteifunktionäre ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft.
Unter Berlusconi war die Lega Nord an allen drei Regierungen beteiligt. Weiterhin ungewiss ist, wer der Nachfolger von Bossi und somit der neue Parteichef wird. Der frühere Innenminister Roberto Maroni soll gute Chancen haben, Bossi als Vorsitzender nachzufolgen. Ihm und zwei weiteren Parteimitgliedern wurde die Parteiführung bis zum Parteitag im Herbst vorübergehend übertragen.
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