München:

Nach der Unterzeichnung des sogenannten Betriebsübertragungsvertrages zwischen der Max Planck Gesellschaft und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), wird das DLR Heimat der bayerischen Plasmaforschung. Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer betont: „Der Transfer ist erfolgreich abgelaufen. Dabei habe ich sehr gerne die Vermittlerrolle übernommen. Das Forschungsthema ,Komplexe Plasmen‘ hätte, nachdem der wissenschaftliche Leiter bei der Max Planck Gesellschaft, Prof. Dr. Gregor Morfill, Mitte des Jahres in Ruhestand getreten war, nicht mehr weiterverfolgt werden können.

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Die wissenschaftlichen Arbeiten des Forschungsgebietes ‚Komplexe Plasmen‘ des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching werden nun nahtlos beim DLR in Oberpfaffenhofen fortgeführt. „Die wertvollen Erkenntnisse werden jetzt weiter umgesetzt und für mögliche Anwendungen genutzt“, so Pschierer. „Die in Oberpfaffenhofen beim DLR bereits laufende Weltraumforschung wird die Erkenntnisse, die Prof. Morfill durch die bisherigen Plasma-Experimente auf der Internationalen Weltraumstation erlangt hat, gut integrieren. Mit der künftigen kumulierten Förderung von Raumfahrtmanagement, Bund und Land und durch die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln kann die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung zukünftig auch im Bereich Plasmatechnologie auf hohem Niveau fortgeführt werden.

Die Plasmaforschung gehört zu den erfolgreichsten Experimenten unter Schwerelosigkeit, die auf der Internationalen Weltraumstation (ISS) in deutsch-russischer Kooperation durchgeführt werden. Im Rahmen der Forschung auf der ISS arbeitet die Forschergruppe eng mit russischen Partnern zusammen und wird planmäßig in 2014 das nächste Labor für Experimente in Schwerelosigkeit anhand so genannter Plasmakristalle im europäischen Teil auf der ISS in Betrieb nehmen können. Dadurch wird das Aktionsfeld ‚Grundlagen- und angewandte Forschung mit kalten Plasmen‘ der bayerischen Raumfahrtprogrammatik fortgeführt und auch die Forderung der Bundesregierung, die ISS für exzellente Wissenschaft zu nutzen, kontinuierlich erfüllt. Durch die Plasma-Forschergruppe ist Bayern innerhalb Deutschlands führend bei Themen der terrestrischen Anwendungen zur wissenschaftlichen Weltraumarbeit.

Das Bayerische Wirtschaftsministerium stellt der Arbeitsgruppe während der kommenden fünf Jahre bis zu fünf Millionen Euro bereit. Erst dadurch ist es gelungen, auch Fördermittel in ähnlicher Größenordnung vom Bundeswirtschaftsministerium und dem Raumfahrtmanagement in Bonn für den Standort Oberpfaffenhofen zu generieren.

Quelle:stmwi.bayern.de

Von redaktion