Berlin:
Internationales/IRENA
Eine Verdopplung des weltweiten Anteils erneuerbarer Energien auf 30
Prozent bis 2030 ist möglich. Dies zeigt eine erste Analyse von 26
Ländern, die zusammen für drei Viertel des weltweiten Energieverbrauches
stehen. Der Bericht wurde auf der 4. Versammlung der Internationalen
Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) in Abu Dhabi vorgelegt, die am
Sonntag zu Ende ging.
Gesamtwirtschaftlich betrachtet entstehen durch eine Verdopplung des
Anteils der er-neuerbaren Energien keine zusätzlichen Kosten. Dies liegt
daran, dass externe Kosten vermieden werden können, weil Umwelt- und
Gesundheitsschäden verringert werden können. Gleichzeitig könnte der
Anteil der weltweit im diesem Sektor arbeitenden Menschen auf gut 16
Millionen Beschäftigte verdreifacht werden. Der Bericht zeigt
verschiedene Lösungswege und Technologieoptionen auf, mit einem
besonderen Augenmerk auf Anwendungen im Wärme- und Transportsektor. Die
Erkenntnisse der IRENA-Studie stärken damit das auch von Deutschland
unterstützte Verdoppelungsziel für erneuerbare Energien im Rahmen der
UN-Initiative „Sustainable Energy for All“.
Knapp 1000 Vertreter aus über 140 Staaten, darunter mehr als 70
Energieminister, trafen sich in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate)
zur 4. IRENA-Versammlung sowie zum anschließenden Weltgipfel für
zukünftige Energien (World Future Energy Summit), der noch bis Freitag
dieser Woche andauert. Die IRENA-Delegierten beschlossen ein
anspruchsvolles zweijähriges Arbeitsprogramm sowie ein Budget mit einem
Gesamtvolumen über 64 Millionen US-Dollar.
Die maßgeblich auf Initiative von Deutschland 2009 in Bonn gegründete
Organisation mit Sitz in Abu Dhabi wird inzwischen von 167 Staaten
unterstützt (davon 127 Vollmitglieder). Sie ist die weltweit am
schnellsten wachsende internationale Organisation. Ein Meilenstein ist der
Beitritt Chinas, das seit dem 2. Januar 2014 vollumfängliches
IRENA-Mitglied ist. China hat sich anlässlich der Versammlung klar zu den
Zielen IRENA’s bekannt, den Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit
weiter voranzutreiben.
Beim anschließenden World Future Energy Summit kommen Vertreter der
Politik, Wirtschaft, Forschung und der Nichtregierungsorganisationen
zusammen, um die Wege der zukünftigen Energieversorgung zu beraten.
Die Bundesregierung hat seit Dezember 2013 als erster Mitgliedstaat
gemeinsam mit den Verei-nigten Arabischen Emiraten auch eine Ständige
Vertretung bei der IRENA in Abu-Dhabi eingerichtet. Ständiger Vertreter
ist der deutsche Botschafter Nikolai von Schoepff.
Hintergrund:
Für die die internationale Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren
Energien ist in der neuen Bundesregierung das Bundeswirtschaftsministerium
zuständig. Das bisher federführende Bundesumweltministerium war wegen
des Antritts der neuen Bundesregierung Mitte Dezember mit der
Delegationsleitung bei der IRENA-Versammlung beauftragt worden. Karsten
Sach, Unterabteilungsleiter für internationale Angelegenheiten im
Bundesumweltministerium, leitete die deutsche Delegation.
Bundesumweltministerium.de