München:

Huml: Für mich ist der länderübergreifende Austausch sehr wichtig

Delegation aus der Ukraine informiert sich über Palliativ- und Hospizversorgung in Bayern

krankenhaus

Über das Angebot Bayerns in der Palliativmedizin und im Hospizbereich hat sich am Freitag eine hochrangige Expertendelegation aus der Ukraine bei Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml informiert. „Für schwerst- und sterbenskranke Menschen in den letzten Stunden ihres Lebens bietet Bayern ein umfassendes Palliativ- und Hospizkonzept an und wir werden diese Versorgung weiter ausbauen. Deshalb freue ich mich sehr über den gegenseitigen fachlichen und sehr informativen Gedankenaustausch über Ländergrenzen hinweg“, betonte Huml. Auf ihrer zweitägigen Reise durch Bayern besuchten der frühere ukrainische Gesundheitsminister und jetzige Vorsitzende der Hospiz- und Palliativliga der Ukraine, Vasyl Kniazevych, sowie die ehemalige Vizegesundheitsministerin, Raissa Moisssejenko, die eine ärztliche Akademie leitet, und Volodymyr Martynjuk, der Leiter eines von Bayern initiierten und mitfinanzierten Kinderzentrums in Kiew, neben dem Bayerischen Gesundheits- und Pflegeministerium auch das ICP München – das Integrationszentrum für Cerebralparesen, die Pfennigparade und das Johannes-Hospiz der Barmherzigen Brüder in München. Die Delegation zeigte sich mit dem Verlauf und den Ergebnissen ihres Kurzbesuchs in Bayern sehr zufrieden. „Wir haben viel gesehen und können wichtige Anregungen für die Weiterentwicklung der Palliativ- und Hospizversorgung in der Ukraine mit nach Hause nehmen“, so Delegationsleiter Kniazevych.
Bayern ist laut Huml führend in der Palliativ- und Hospizversorgung: Im Freistaat Bayern gibt es derzeit 89 Krankenhäuser mit einem palliativmedizinischen Angebot: 48 Krankenhäuser mit Palliativstation, davon fünf Krankenhäuser mit Palliativstation und palliativmedizinischem Dienst. An 41 Kliniken wurde ausschließlich ein palliativmedizinischer Dienst eingerichtet. Zudem fördert Bayern den Aufbau spezialisierter ambulanter Palliativ-Teams (SAPV) mit einer Anschubfinanzierung von bis zu 15.000 Euro pro Team. 100.000 Euro stehen auch 2014 bereit, um den flächendeckenden Ausbau dieser SAPV-Teams voranzubringen. Inzwischen kümmern sich bereits 27 SAPV-Teams um die speziellen Belange der Patientinnen und Patienten. Derzeit gibt es in Bayern 15 stationäre Hospize mit insgesamt 152 Plätzen, die mithilfe einer Investitionsförderung des damaligen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales aufgebaut wurden. Das Bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördert den weiteren bedarfsgerechten Aufbau stationärer Hospize mit 10.000 Euro pro Bett. Die ambulante Hospizarbeit wird über die Bayerische Stiftung Hospiz mit jährlich rund 100.000 Euro aus staatlichen Mitteln gefördert. Auch das Bayerische Hospiz- und Palliativbündnis wird mit rund 100.000 Euro im Jahr finanziell unterstützt.

Quelle: stmpg.bayern.de

Von redaktion