Der Erhalt der biologischen Vielfalt und der Schutz seltener Arten sind eine zukunftsweisende Gemeinschaftsaufgabe. Ein zentrales Instrument dazu ist die Förderung herausragender regionaler Projekte durch den Bayerischen Naturschutzfonds. Dr. Marcel Huber, Umweltminister und Vorsitzender des Bayerischen Naturschutzfonds, betonte nach der aktuellen Sitzung des Stiftungsrates: „Bayerns Naturschönheiten und unsere vielfältigen Naturräume müssen geschützt werden. Die Bewahrung der Schöpfung und der einzigartigen Vielfalt an intakten Lebensräumen und Naturlandschaften unserer bayerischen Heimat ist eine generationenübergreifende Herausforderung. Die Natur kann auf starke Partner zählen: Der Bayerische Naturschutzfonds hat auch 2013 wieder zahlreiche Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt rund fünf Millionen Euro auf den Weg gebracht.“ Gefördert werden vor allem Maßnahmen zum Schutz, der Pflege und der Entwicklung von Natur und Landschaft. Huber betonte: „Unser Dank gilt den regionalen Projektträgern. Sie leisten mit ihrem häufig ehrenamtlichen Einsatz für Natur und Umwelt Unbezahlbares für unsere Lebensgrundlagen, den Naturreichtum und die hohe Arten- und Lebensraumvielfalt in Bayern.“ Seit Errichtung des Bayerischen Naturschutzfonds im Jahr 1982 konnten für mehr als 1500 Projekte Fördermittel in Höhe von weit über 100 Millionen Euro bewilligt werden.
In der aktuellen Sitzung wurde die Unterstützung von 11 neuen Projekten beschlossen. Eines der größten Einzelprojekte wird vom Isartalverein e.V. durchgeführt und mit knapp 570.000 Euro gefördert. Der Verein plant den Ankauf eines Grundstücks mit einer Fläche von 26,5 Hektar in der Stadt Bad Tölz, das sowohl im Landschaftsschutzgebiet „Isarauen“ als auch in einem Naturschutz- sowie FFH-Gebiet liegt. Die Fläche ist überwiegend mit dem seltenen Schneeheide-Kiefernwald bewachsen, der typisch für den Lebensraum an der Isar nördlich von Bad Tölz ist. Daneben befindet sich in dem Gebiet eine Vielzahl weiterer Lebensraumtypen des Offenlands, wie beispielsweise Pfeifengraswiesen. Auch Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten, wie dem Baum-Weißling (Tagfalter) oder dem Europäischen Frauenschuh, sind belegt. Ziel des Ankaufs ist es, die erworbenen Flächen nachhaltig zu sichern und durch Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen die Qualität des Arten- und Biotopschutzes zu optimieren.
Ein Großprojekt des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) in den Landkreisen Tirschenreuth und Bayreuth wird vom Bayerischen Naturschutzfonds mit 120.000 Euro unterstützt. Mit diesen Mitteln sollen rund 7,2 Hektar Fläche der Rodungsinsel Poppenberg in der Schutzzone des Naturparks Fichtelgebirge erworben werden. Die Flächen, überwiegend Mähwiesen und Wald, haben große Bedeutung für die Biodiversität und beherbergen 40 gefährdete oder in der Vorwarnliste enthaltene Arten wie Arnika oder Auerhuhn. Außerdem befinden sich in den Grünlandbereichen sehr gut ausgeprägte und großflächige Vorkommen des in Bayern seltenen Bärwurz. Geplant ist eine dauerhafte Sicherung und Optimierung der Flächen durch Waldumbau, Weidenutzung oder Auflichtungsmaßnahmen.
Daneben werden im gesamten Freistaat mit 450.000 Euro Kleinmaßnahmen von LBV, Bund Naturschutz und regionalen Landschaftspflegeverbänden aus zweckgebundenen Erträgen der GlücksSpirale unterstützt. Besondere Bedeutung kommt dabei den Projekten aus der Naturschutzforschung zu. Viele ehrenamtliche Spezialisten wirken in den Projekten mit und bringen ihr wertvolles Wissen ein. Oftmals wirken diese Kleinprojekte als Anstoß für ein sich anschließendes Großprojekt. Für 2014 sind insgesamt rund 40 Einzelvorhaben geplant, die mit jeweils maximal 14.000 Euro unterstützt werden.
Quelle:stmug.bayern.de