Berlin:

Unternehmen sollen auf ihrem Firmengelände Refugien für Tiere und
Pflanzen bereitstellen und so die biologische Vielfalt schützen. Das ist
das Ziel eines neuen Projekts, das vom Bundesumweltministerium (BMU) im
Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert wird.

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Das Projekt „Unternehmen und biologische Vielfalt – Naturnahe
Gestaltung von Firmengeländen“ richtet sich an Unternehmen aller
Branchen. Mindestens 20 Firmen sollen einen „Biodiversity Check“
durchführen, der die konkrete Bedeutung der biologischen Vielfalt für
das Unternehmenshandeln herausarbeitet. Bis zu zehn Unternehmen mit
entsprechend großen Firmengeländen werden dann ausgewählt und bei der
konkreten Planung und Umsetzung einer naturnahen Gestaltung der Flächen
unterstützt.

Das Bundesumweltministerium (BMU) stellt aus dem Bundesprogramm Biologische
Vielfalt 431.000 Euro zur Verfügung. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN)
begleitet das Naturschutzprojekt als Bewilligungsbehörde fachlich.
Durchgeführt wird das Projekt von der Heinz Sielmann Stiftung zusammen
mit der Bodensee-Stiftung und dem Global Nature Fund, die insgesamt rund
150.000 Euro beitragen.

„Viele Unternehmen besitzen ungenutzte Flächen auf ihrem Firmengelände,
die sich mit wenig Aufwand in wertvolle Rückzugsräume für Tiere und
Pflanzen verwandeln lassen“, sagte die Parlamentarische
Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser. „Das
ist gut für die biologische Vielfalt, aber es kann auch den Arbeitsplatz
verschönern und die Unterhaltskosten des Betriebsgeländes senken.“

„In einem dicht besiedelten Land wie Deutschland sind
Rückzugsmöglichkeiten für Tiere und Pflanzen Mangelware“, sagte
BfN-Präsidentin Beate Jessel. „Meistens sind die geschützten Gebiete
Inseln inmitten von Verkehrsinfrastrukturen, Siedlungsgebieten und
Monokulturen. Unternehmen verfügen aber oft über Flächen, die sie der
Natur zur Verfügung stellen könnten. Daraus ließen sich mit einfachen
Maßnahmen sogar wertvolle Trittsteine für den Biotopverbund
entwickeln.“

Ein Ergebnis des Projekts wird ein Leitfaden sein, der auf den praktischen
Erfahrungen mit der naturnahen Gestaltung von Firmengeländen und den
„Biodiversity Checks“ basiert. Des Weiteren wird ein Konzept
entwickelt, das zeigt, wie Unternehmen mit naturnahen Firmengeländen
langfristig beraten und zertifiziert werden können. Außerdem soll das
Projekt Wege aufzeigen, wie Biodiversitätsaspekte in
Umweltmanagementsystemen, wie EMAS und ISO 14.001, bessere
Berücksichtigung finden können. Die Ergebnisse werden Mitte des Jahres
2016 vorgestellt.

Hintergrund
Das Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“
Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird
seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt.
Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich
repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders
beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu
bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und
mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen
dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der
biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards
hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation
tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische
Vielfalt zu stärken.

Quelle:bmu.bund.de

Von redaktion