Erlangen:
Seit Donnerstag dieser Woche besteht für Kinder ab dem ersten Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Damit steht das ehrgeizige Ausbauprogramm, das sich die Stadt Erlangen bereits vor mehreren Jahren vorgenommen hat, vor seiner Bewährungsprobe. „Den Start in den Rechtsanspruch haben wir bestanden“, zeigte sich Jugendreferent Dieter Rossmeissl erfreut. „Aktuell liegen mir keine Anfragen für Krippenplätze vor, auf die wir nicht mit einem Angebot im Stadtgebiet reagieren können. Die langfristige Planung und die weitreichenden Entscheidungen des Stadtrats erweisen sich jetzt als gute Basis für die weitere Entwicklung.“ Jetzt komme es aber verstärkt darauf an, nach dem quantitativen Fortschritt noch stärker als bisher auf die Sicherung der Qualität zu achten. Rossmeissl: „Wir brauchen die besten Erzieherinnen und Erzieher für unsere Kinder.“
Viele Städte hatten mit Skepsis auf diesen Termin geschaut, gibt es doch im Internet bereits Tipps zum Einreichen von Klagen. In Erlangen informierte sich das Stadtjugendamt schon frühzeitig mit einer gezielten Umfrage bei den Eltern über den vermutlichen Bedarf und erwartet jetzt, da es den Rechtsanspruch gibt, keine größeren Probleme.
Ende letzten Jahres standen in der Hugenottenstadt 986 Plätze für unter Dreijährige in Kitas bzw. in der Tagespflege zur Verfügung, derzeit sind es rund 1.050. Dennoch geht das Ausbauprogramm weiter. „Ein attraktives Angebot an Krippenplätzen oder bei Tagesmüttern und das wachsende Bewusstsein bei Eltern, ihren Kindern auch ein wichtiges, zusätzliches Bildungsangebot zu eröffnen, wird sicher die Nachfrage nach Plätzen in den nächsten Monaten noch steigern“, meint Rossmeissl und verweist auf das weitere Ausbauprogramm. Danach wird die Stadt bis Ende 2014 fast 1.500 Betreuungsplätze zur Verfügung stellen können, was einer Versorgungsquote von knapp 52 % entspricht. Edeltraud Höllerer, Leiterin des Stadtjugendamts, und Pia Helbig-Puch, die zuständige Abteilungsleiterin, bemühen sich in vielen Einzelgesprächen, dass der Zeitplan auch eingehalten wird, was nicht immer ganz einfach ist. „Wenn es hakt, helfen wir gern – den Trägern und auch den Eltern“, erklären beide und verweisen auf das Beratungsangebot der Abteilung (Telefon 09131 86-2716) sowie Flyer und Informationen im Internet (www.erlangen.de/kinderbetreung<http://www.erlangen.de/kinderbetreung>).
„Wir werden unser Angebot in der Quantität ausbauen und die Qualität weiter entwickeln“, sind sich Höllerer und Helbig-Puch sicher.
Sichtlich zufrieden zeigte sich auch Oberbürgermeister Siegfried Balleis. Er dankte Rossmeissl, Höllerer „sowie allen, die mit ihrer Arbeit dazu beigetragen haben, dass wir jetzt eine so gute Situation in Erlangen vorweisen können“.
Quelle:erlangen.de