München:

„Eine erfolgreiche Resozialisierung des Täters ist der beste Opferschutz!“
knast

Bayerns Justizministerin Dr. Beate Merk hat heute gemeinsam mit Dr. Günther Bauer, Vorstand Innere Mission und Mit-Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks München, die bayernweit erste psychotherapeutische Fachambulanz für entlassene Gewaltstraftäter in München eröffnet. Merk: „Gewaltverbrechen sind leider immer wieder entsetzliche Realität. Ebenso entsetzlich real ist es leider, dass die Täter mitunter Wiederholungstäter sind. Damit die Täter keine Täter bleiben, müssen wir für eine ausreichende therapeutische Versorgung sorgen. Und zwar nicht nur während der Haftzeit, sondern auch und gerade in der Zeit nach der Entlassung. Die heutige Eröffnung der Fachambulanz ist ein wichtiger Meilenstein in unserem Vorhaben, bei entlassenen Gewaltstraftätern die ambulante Nachsorge zu verbessern.“

Aus der Haft entlassene Straftäter, die unter Führungsaufsicht oder Bewährungsaufsicht stehen, erhalten vom Gericht häufig die Weisung, eine ambulante Therapie durchzuführen. In der Praxis ist es jedoch häufig schwierig, niedergelassene Therapeuten zu finden, die bereit sind, die Behandlung von Straftätern zu übernehmen. Merk: „Im Bereich der Sexualstraftäter begegnen wir diesem Problem seit mittlerweile fünf Jahren sehr erfolgreich mit spezialisierten psychotherapeutischen Fachambulanzen in München, Nürnberg und Würzburg. Die guten Erfahrungen bei der Behandlung von Sexualstraftätern wollen wir jetzt auf den Bereich der Gewaltstraftäter übertragen.“

Träger der bayernweit ersten psychotherapeutischen Fachambulanz für Gewaltstraftäter ist das Evangelische Hilfswerk München, das vom Justizministerium mit dem Aufbau und Betrieb der Einrichtung beauftragt worden ist. Die Gewaltstraftäterambulanz ist bei der in München bereits bestehenden Fachambulanz für Sexualstraftäter angesiedelt und mit einem Team aus einem Psychotherapeuten und aus einem Sozialpädagogen ausgestattet. Behandelt werden sollen dort besonders gefährliche Gewaltstraftäter, die aus der Sicherungsverwahrung entlassen werden oder nach langjährigem Strafvollzug unter Führungsaufsicht stehen.

Die Ministerin abschließend: „Die Münchner Einrichtung ist ein erster wichtiger Schritt bei der Verbesserung der forensischen Nachsorge von Gewaltstraftätern. Weitere werden folgen: 2014 werden wir eine zweite Gewaltstraftäterambulanz in Nürnberg errichten. Und wir werden uns dafür stark machen, dass im Haushalt baldmöglichst auch die Voraussetzungen für eine dritte Gewaltstraftäterambulanz in Würzburg geschaffen werden.“

Quelle:stmj.bayern.de

Von redaktion