München:
Bayerns Verkehrsminister Zeil und Fürstenfeldbrucks Landrat Karmasin nach Spitzengespräch zur S4
MÜNCHEN / FÜRSTENFELDBRUCK Der Landkreis Fürstenfeldbruck hat im März 2013 eine Machbarkeitsstudie zu Angebotsverbesserungen auf der S 4 zwischen Fürstenfeldbruck und München öffentlich vorgestellt. Die Studie, welche ohne fachliche Beteiligung von MVV, BEG oder DB erstellt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass sogenannte Sprinter-Züge zwischen Fürstenfeldbruck und München fahren können. Diese Sprinter-Züge sollen gemäß der Machbarkeitsstudie zusammen mit der S 4 und den Zügen des Fern-, Regional- und Güterverkehrs noch auf der sehr stark ausgelasteten Strecke Platz finden.
Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil betont: „Nachdem die Studie nach der öffentlichen Vorstellung meinem Haus zur Verfügung gestellt wurde, habe ich sofort die Fachleute von MVV und Bahn um eine detaillierte Prüfung gebeten.“ Dabei zeigte sich, dass der in der Machbarkeitsstudie als Grundlage gewählte Fahrplan 2013 wesentliche Entwicklungen im Schienenverkehr der kommenden Fahrpläne ab Ende dieses Jahres noch nicht berücksichtigen konnte. Diese beruhen auf Angebotsverdichtungen des schon vor Jahren ausgeschriebenen Werdenfelsnetzes sowie bei der Oberlandbahn und auf aktuell für den Fahrplan 2014 geplanten Änderungen bei Zügen aus dem Allgäu. Auch hat die Fachprüfung ergeben, dass die Sprinter-Züge in der Hauptverkehrszeit zwischen 7-8 Uhr, also genau dann, wenn die meisten Fahrgäste die S4 nutzen wollen, wegen fehlender Streckenkapazitäten nicht fahren können.
Darüber hinaus erzeugen die Überlegungen aus der Studie in bestimmten Zeitabschnitten Probleme mit Regionalzügen zwischen Fürstenfeldbruck – Pasing und München Hauptbahnhof. Minister Zeil und Landrat Karmasin unterstreichen: „Wir sehen auf Grundlage des Fahrplans 2014 keine Möglichkeiten mehr, die vorliegende Machbarkeitsstudie, wie sie von den Gutachtern empfohlen wird, in die Praxis umzusetzen. Umso mehr ist das Bahnknoten-Konzept der Bayerischen Staatsregierung mit der 2. Stammstrecke ein zentrales Element, das in Verbindung mit dem Ausbau der S4 das S-Bahnsystem nachhaltig voranbringen wird.“
Unabhängig davon haben MVV und Bahn bei dem Gespräch aufgezeigt, welche Verbesserungen bei der S4 in der Hauptverkehrszeit noch möglich sind. So könnte gemäß den Fachleuten zur morgendlichen Hauptverkehrszeit der S-Bahn-Taktverdichter um 7.03 Uhr ab Buchenau neu zum Münchner Hauptbahnhof verlegt werden. Heute verkehrt dieser Zug ab Pasing über die Sendlinger Spange nach Holzkirchen. Mit dem neuen Ziel München Hauptbahnhof würde dieser Zug noch attraktiver, da er nun den Wünschen der Fahrgäste nach einer schnellen Erreichbarkeit der Münchner Innenstadt besser gerecht werden kann. Die unmittelbar folgende S4 würde dadurch stärker entlastet werden. Dieser S-Bahn-Taktverdichter kann bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 realisiert werden. Eine weitere Verbesserungsmöglichkeit sehen die Fachleute in einem zusätzlichen S-Bahn-Taktverdichter um 8.03 Uhr ab Buchenau zum Münchner Hauptbahnhof. Dieser neue Zug soll schnellstmöglich, spätestens jedoch bis zum Fahrplanwechsel 2014, realisiert werden.
Minister Zeil und Landrat Karmasin übereinstimmend: „Nachdem schon seit Ende 2011 alle regulären S-Bahnen in der Morgenspitze als Langzüge fahren, wird dadurch das Angebot bei der S 4 in der morgendlichen Hauptverkehrszeit im Interesse der Fahrgäste weiter verdichtet.“
„Die Vorschläge zur nochmaligen Angebotsverbesserung wollen wir auch umsetzen“, bekräftigen Zeil und Karmasin. Damit stünden an Werktagen in der Zeit zwischen 6.08 Uhr bis 8.08 Uhr ab Buchenau zwölf S-Bahnabfahrten in Richtung München zur Verfügung. Von den fünf Verdichter-S-Bahnen würden neu vier zum Hauptbahnhof und nur noch eine über die Sendlinger Spange fahren. „Der Freistaat ist bereit, hierfür jährlich zusätzlich rund 25.000 Zugkilometer bei der S-Bahn zu bestellen und zu finanzieren. Mit der neuen Angebotsverbesserung auf der S 4 erhalten die Pendler morgens auf der stark frequentierten Strecke nach Fürstenfeldbruck ein so dichtes Angebot, das in der Fahrtenhäufigkeit kaum noch hinter einem 10-Minuten-Takt zurückbleibt“, so der Verkehrsminister. Damit seien die betrieblichen Möglichkeiten in der morgendlichen Hauptverkehrszeit vollständig ausgeschöpft.
Zeil und Karmasin weiter: „Wir setzen uns gegenüber der Münchner S-Bahn dafür ein, dass der zusätzliche Zug um 8:03 Uhr zum frühestmöglichen Zeitpunkt kommt. Auch für den Nachmittag wird nach Abschluss der laufenden Verkehrszählung des MVV Ende des Jahres geprüft, ob die Kapazitäten der Züge ausreichen oder weitere Verstärkungen erforderlich sind. Dies sind greifbare Verbesserungen, die mehr S 4-Nutzern zugute kommen, als Sprinter-Züge, die nur einzelne Halte bedienen können. Wir freuen uns, dass nach intensiver Diskussion weitere Verbesserungen für alle S4 Fahrgäste erreicht werden konnten.“
Quelle: stmwivt.bayern.de