München:
„Es weihnachtet – auch in den bayerischen Gefängnissen!“
„Macht hoch die Tür – die Tor mach weit“ – diese Aufforderung des alten Weihnachtsliedes können wir
zwar nicht nachkommen“, erklärte die bayerische Justizministerin
Dr. Beate Merk heute zur Frage, wie Gefangene in den
bayerischen Justizvollzugsanstalten Weihnachten feiern.
„Die meisten Gefangenen können während der Festtage
nicht nach Hause entlassen werden. Aber im Rahmen der
Möglichkeiten sorgen wir dafür, dass auch die Gefangenen
Weihnachten angemessen feiern können.“
Die
Ministerin verwies auf die vielfältigen Bemühungen
in den 36 bayerischen Justizvollzugsanstalten, weihnachtliche
Stimmung zu verbreiten: Weihnachtsbäume, Weihnachtsschmuck
und mancherorts großformatige Krippen erzeugen festliche
Atmosphäre – wie z. B. in der JVA Aichach, wo sich
die Gefangenen traditionell über eine besonders aufwändige
Krippe freuen können. Es finden Weihnachtsfeiern mit
selbst gebackenen Plätzchen statt. Besondere Freizeitveranstaltungen
in der Anstaltsgemeinschaft und nicht alltägliche
Speisen sorgen für Abwechslung. Außerdem tragen großzügige
Besuchsregelungen dazu bei, die an den Festtagen vielfach
als besonders schmerzlich empfundene Trennung von den
Angehörigen abzufedern.
Höhepunkt
der Festlichkeiten sind für viele Gefangene aber die
Gottesdienste in den zum Teil besonders stimmungsvollen
und repräsentativen Anstaltskirchen, an denen traditionell
hochrangige Vertreter der Kirchen teilnehmen. So besucht
z. B. der Weihbischof von Augsburg am Heiligen Abend
die JVA Aichach. Der Bischof von Eichstätt spricht
in der dortigen Justizvollzugsanstalt mit Gefangenen.
Der Bischof von Augsburg kommt zum Weihnachtsgottesdienst
in die JVA Kaisheim. Bereits einen Tag früher freuen
sich die Gefangenen in der JVA Stadelheim über den
Auftritt des Tölzer Knabenchors. Der Erzbischof von
Bamberg wird sich in Gottesdienst und Gesprächen an
Gefangene und Bedienstete der JVA Kronach wenden. Schon
am 21. Dezember besucht der Bischof von Würzburg die
JVA Aschaffenburg zur Christvesper.
Justizministerin
Merk: „Luxus und Prunk haben zwar aus gutem Grund keinen
Platz im Gefängnis. Aber es sind oftmals die kleinen
Symbole, die „hinter Gittern“ wieder Bedeutung erlangen.
Wir wollen den Gefangenen gerade in der Weihnachtszeit
zeigen, dass wir sie nicht abgeschrieben haben, sondern
die Gesellschaft bereit ist, sie wieder aufzunehmen,
wenn sie sich selbst ernsthaft um ein Leben ohne Straftaten
bemühen.“
Quelle:stmj.bayern.de