Berlin:
Das Bundeslandwirtschafts- und das Bundesentwicklungsministerium haben ein Eckpunktepapier über die Zusammenarbeit im Bereich Ernährungssicherung unterzeichnet. Dadurch soll das Engagement der Bundesregierung noch stärker als bisher gebündelt werden, um Landwirtschaft und ländliche Räume in Entwicklungsländern zu stärken.
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner betonte anlässlich der Unterzeichnung: „Mit diesem konzertierten Ansatz macht die Bundesregierung ihren Beitrag zu Bekämpfung von Armut und Hunger in der Welt noch wirksamer. Bestehende Kooperationen, beispielsweise im Landmanagement und der internationalen Agrarforschung werden gefestigt und neue Ideen der Zusammenarbeit entwickelt. Mit dem Aufbau unseres Agrarweiterbildungszentrums in Äthiopien, bei dem moderne Technologien aus der Landwirtschaft eingesetzt werden, sind wir bereits in engem Austausch. Wir wollen künftig noch mehr solcher Projekte gemeinsam entwickeln.“
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: „Die Vereinbarung ist ein weiterer entscheidender Schritt zu einer besseren Koordinierung der Entwicklungsleistungen der Bundesregierung. Fast eine Milliarde Menschen leiden weltweit an Hunger und Unterernährung. Die wachsende Weltbevölkerung, der Klimawandel, die Verknappung natürlicher Ressourcen sowie die zunehmende Konkurrenz um landwirtschaftlich nutzbare Flächen unter anderem durch Biokraftstoffe machen die weltweite Ernährungssicherung zu einer zentralen Zukunftsaufgabe. Die Landwirtschaft in Entwicklungsländern hat enorme Entwicklungspotenziale, die wir fördern und nutzen müssen. Das BMZ investiert im Rahmen seines im Januar 2012 vorgestellten Zehn-Punkte-Plans für ländliche Entwicklung und Ernährungssicherung jedes Jahr mehr als 700 Millionen Euro in den Bereich ländliche Entwicklung und Landwirtschaft.“
Zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit gehören die nachhaltige Ressourcennutzung, die Entwicklung ländlicher Räume, die Sicherung des Zugangs zu Land und anderen natürlichen Ressourcen sowie die Anpassung der Agrarwirtschaft an den Klimawandel. Die beiden Ressorts werden dabei ihre Maßnahmen und Projekte im Bereich der Landwirtschaft noch stärker als bislang miteinander verzahnen und koordinieren, um einen kohärenten Auftritt der Bundesregierung im Außenverhältnis sicherzustellen. Der gemeinsame Arbeitskreis Welternährung ist dabei ein wichtiges Konsultationsgremium, um auch mit den Vertretern von Nichtregierungsorganisationen aktuelle Inhalte mit dem Ziel der Hungerbekämpfung und Ernährungssicherung zu debattieren.
Wichtigster Ansatzpunkt sind nachhaltige Produktionssteigerungen, um die Einkommenssituation der Bevölkerung im ländlichen Raum, insbesondere von Kleinbauern, verbessern. Dazu sind mehr Investitionen in Aus- und Fortbildung, Infrastruktur, Technik und Wissen in der Landwirtschaft notwendig. Das Eckpunktepapier sieht daher auch eine verstärkte Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft vor. Ziel ist, das verantwortungsvolle Engagement des Privatsektors für Ernährungssicherung und Landwirtschaft zu fördern und neue Entwicklungspartnerschaften zu schaffen.
Quelle:bmelv.de