Fürth:
Beim Ausbau des Betreuungsangebotes für Kinder verfolgt die Stadt ehrgeizige Ziele. Gab es 2002 lediglich für zwei Prozent der unter Dreijährigen einen Krippenplatz, konnte die Zahl in den vergangenen zehn Jahren auf derzeit 23 Prozent gesteigert werden und soll bis 2013 mit knapp 40 Prozent sogar die im Kinderfördergesetz staatlich geforderten 35 Prozent übertreffen.
Eine flächendeckende Versorgung für die Kleinen zu schaffen, sei „ein großes Thema, allerdings auch ein immenser Kraftakt für die Stadt“, betonte Oberbürgermeister Thomas Jung bei einer Besichtigungstour zu drei sich momentan im Bau befindlichen Krippen. Umso dankbarer ist er, „dass sich viele private Träger, Verbände und Kirchengemeinden und somit die ganze Stadtgesellschaft so stark engagieren“.
Um Ende nächsten Jahres die angestrebten 40 Prozent – was rund 750 Betreuungsplätzen für unter Dreijährige entspricht – vorweisen zu können, sollen bis dahin 13 neuen Einrichtungen entstehen.
Die Investitionen für dieses Vorhaben belaufen sich auf zirka 20 Millionen Euro, wovon laut Jung etwa drei Millionen auf die Stadt entfallen und der Rest vom Bund getragen wird. „Dringenden Handlungsbedarf“ sieht der Oberbürgermeister allerdings bei den Folgekosten wie etwa für Personal und Gebäudeunterhalt, die die Kommune zu 40 Prozent übernehmen muss. Mit Blick auf den Verwaltungshaushalt erklärte er, dass somit für das Jahr 2013 eine Mehrbelastung von etwa einer, bis 2015 von rund drei Millionen Euro entstehen wird.
Zu den Einrichtungen, die im kommenden Jahr fertig gestellt werden sollen, zählt unter anderem die Krippe im Storchenhaus in Stadeln. In dem ehemaligen Gemeindehaus und Schulgebäude sollen ab September 2013 24 Kinder Platz finden. OB Jung und Sozialreferentin Elisabeth Reichert zeigten sich bei der Besichtigung begeistert, dass es hier gelungen ist, neue Betreuungsplätze mit einer städtebaulichen Maßnahme zu verbinden. Denn das zweitälteste Gebäude in Stadeln soll nach seiner Sanierung wieder in vollem Glanz erstrahlen. Träger des Hauses ist der diakonische Verein Rummelsberger Dienste. Gleiches gilt für die neue Betreuungseinrichtung „Königskinder“ in der Unteren Königstraße. In einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem 16. Jahrhundert sollen nach den umfassenden Renovierungsarbeiten 26 Kinder versorgt werden.
Auch im Stadtteil Eigenes Heim wird derzeit fleißig gearbeitet: In der Friedrich-Ebert-Straße eröffnet die Arbeiterwohlfahrt in den Räumen eines ehemaligen Supermarkts im kommenden Jahr eine Krippe für 48 Mädchen und Jungen, die in jeweils vier Gruppen bestens betreut werden. Um in den Genuss staatlicher Fördergelder zu gelangen, müssen alle geplanten Maßnahmen bis Ende 2013 abgeschlossen sein.
Quelle:fuerth.de