München:

2 Millionen Euro für Energiesparmaßnahmen

Bis zum Jahr 2020 soll der Stromverbrauch in Bayern
um 20 Prozent reduziert werden. Das entspricht einer
Einsparung von rund 17 Milliarden Kilowattstunden pro
Jahr oder etwas mehr als dem Doppelten des jährlichen
Stromverbrauchs der Stadt München. Das bekräftigte
der Bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber
bei der Vorstellung eines 12-Punkte-Aktionsplans zum
Energiesparen, der gemeinsam mit den beiden großen
Umweltverbänden BUND Naturschutz (BN) und Landesbund
für Vogelschutz (LBV) erstellt wurde. „Soll die Energiewende
gelingen, dürfen wir uns nicht nur auf den Ausbau
der Ökoenergien konzentrieren. Vielmehr müssen wir
schon beim Umgang mit Energie ansetzen. Die beste Energie
ist die, die nicht verbraucht wird“, so Huber. „Die
Verschwendung fossiler Energieträger darf nicht durch
die Verschwendung erneuerbarer Energien ersetzt werden.
Energie- und ressourcenschonendes Verhalten muss zur
Normalität im täglichen Leben werden.“ Auch für
den Klimaschutz, den Erhalt der Lebensbedingungen und
für die Artenvielfalt in Bayern ist ein sparsamer
Umgang mit Energie unerlässlich. So bestätigt Ludwig
Sothmann, Vorsitzender des LBV
: „Energiesparen
ist auch für die Artenvielfalt von entscheidender
Bedeutung. Wir schützen unsere natürlichen Ressourcen
am Besten, wenn wir möglichst wenig Energie verbrauchen.
Dabei kann jeder Bürger mithelfen.“ „Den Ausstieg
aus der riskanten Atomenergie beschleunigen und gleichzeitig
Energiekosten senken, das funktioniert nur mit einer
Energiesparoffensive. Diese muss zum zentralen Pfeiler
einer ökologischen Energiewende und vorausschauenden
Wirtschaftspolitik in Bayern werden“, fordert Richard
Mergner, Landesbeauftragter des BN.

 

Der
12-Punkte-Aktionsplan verfolgt einen ganzheitlichen
Ansatz vom Bürger über Unternehmen bis zu öffentlichen
Institutionen. Er beinhaltet unter Anderem neben einer
Bildungsoffensive Energiesparen auch die Stärkung
des kommunalen Energiemanagements. Das Umweltministerium
unterstützt Energieeffizienzmaßnahmen mit zwei Millionen
Euro. Huber: „Privathaushalte bergen ein großes Potenzial.
Jeder Privathaushalt kann mit wenig Aufwand fast die
Hälfte seines Energiebedarfs einsparen. Bereits ein
Festplattenrekorder benötigt im Standby-Betrieb 63
Watt Leistung, ohne eine einzige Aufnahme gemacht zu
haben. Das kostet über 90 Euro im Jahr.“ Jedes Jahr
wird in der Bundesrepublik Deutschland allein aufgrund
von Leerlaufverlusten elektrische Energie in einer
Größenordnung von etwa vier Milliarden Euro verschwendet.

Noch deutlich höhere Energiesparpotenziale
sehen die Beteiligten im Wärmebereich, insbesondere
im Gebäudesektor, wo bereits mit heutigen Techniken
über 80 Prozent der Wärme einsparbar wäre, z.B.
durch Wärmedämmung oder Erneuerung der Heizanlagen.
„Auch im Gebäudebereich wollen wir den Ressourcenverbrauch
deutlich reduzieren. Bayern geht mit gutem Beispiel
voran: Neubauten von Verwaltungsgebäuden werden nur
noch im Passivhaus-Standard errichtet“, so Huber. Ein
Wohngebäude im Passivhaus-Standard braucht 90 Prozent
weniger Heizenergie als ein durchschnittliches Gebäude.
Quelle: stmug.bayern.de

 

Von redaktion