Berlin:

Mit einem neuen Projekt des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zusammen mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) soll das „Menschenrecht auf Nahrung“ in Sierra Leone landesweit umgesetzt werden. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt in zwei Distrikten des Landes hat das BMELV den Startschuss für die Ausweitung des Projektes auf ganz Sierra Leone gegeben. Dr. Robert Kloos, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, erklärte in diesem Zusammenhang: „Die Bundesregierung hatte sich im Rahmen der FAO mit Nachdruck für das Recht auf Nahrung als Grundlage der weltweiten Hungerbekämpfung eingesetzt. Dieses Recht darf nicht nur auf dem Papier stehen, sondern muss praktisch umgesetzt werden. Ich freue mich, dass wir diesen Prozess weiterhin vor Ort unterstützen können.“

Bei dem dreijährigen Projekt mit dem Titel „Mainstreaming food and nutrition security and the right to food into the Smallholder Commercialization Programme“ (zu deutsch: „Integration der Ernährungssicherung und des Rechts auf Nahrung in das Kommerzialisierungsprogramm für Kleinbauern“) geht es um die Entwicklung von geeigneten rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen zur Ernährungssicherung. Ziel ist es, die Regierung Sierra Leones sowie deren Partner bei der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen ihres Programms für Kleinbauern zu unterstützen. So soll das Recht auf Nahrung gefördert und die Qualität der Ernährung verbessert werden. Das BMELV fördert das Projekt mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro.

Im Rahmen des Projektvorschlags führt das BMELV seine Unterstützung der Ernährungssicherung in Sierra Leone weiter. Verschiedene Programme stärkten bereits seit 2003 die Politik der Regierung, die sich am Recht auf Nahrung orientiert. So hat sich Sierra Leone zum Ziel gesetzt, den Landwirtschaftssektor zum Motor der Entwicklung des Landes zu machen. In diesem Zusammenhang wurde ein ehrgeiziges Kommerzialisierungsprogramm für Kleinbauern ins Leben gerufen. Aktuelle Studien zeigen jedoch, dass die bisherigen Investitionen in Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von Reis, Früchten und Gemüse nur wenig zur Verbesserung der Ernährungssituation beigetragen haben. Dies ist der Ansatzpunkt des neuen Projektes. Es zielt darauf ab, Maßnahmen wie Ernährungserziehung, Diversifizierung des Anbaus, die Errichtung von Schulgärten, Verarbeitung von Ernteproduktion und Investitionen in arbeitssparende Technologien in die nationale Landwirtschaftsstrategie zu integrieren. Somit werden wirtschaftliche und ernährungsrelevante Aspekte kombiniert. Der Mehrwert liegt dabei in der Stärkung der Regierungsführung und der Koordination auf nationaler- und Distrikt-Ebene sowie in der Umsetzung praktischer Maßnahmen zur Verbesserung der Ernährungssituation ländlicher Familien.

Die Zielgruppe ist das Personal der Regierung auf nationaler und Distriktebene sowie deren Partner, die einen Bezug zur Ernährungssicherung haben. Neben Trainingsmaßnahmen zur Ernährung durch Landwirtschaftsberater ist auch die Entwicklung einer Kampagne zu Produktion und Konsum von lokal verfügbaren, vielfältigen und nahrhaften Nahrungsmitteln vorgesehen.
Quelle: bmelv.de


Von redaktion