Berlin: Wissenschaftler stellen in Berlin Zukunftsprojekte zur barrierefreien Mobilität vor/ Schavan: „Wir brauchen innovative Produkte und Dienstleistungen“

Mobilität bedeutet, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können. Forscher der Freien Universität Berlin und der Technischen Universität München untersuchen derzeit, wie in Zukunft möglichst viele Menschen ohne fremde Hilfe mobil sein können. Ihre innovativen Projekte haben sie Bundesforschungsministerin Annette Schavan am heutigen Mittwoch auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz in Berlin-Tegel vorgestellt. „Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor neue Herausforderungen. Wir wollen alten und behinderten Menschen die Möglichkeit geben, eigenständig mobil zu sein – dazu brauchen wir innovative Produkte und Dienstleistungen. Diese Projekte sind tolle Beispiele für das Potenzial der Mobilitätsforschung“, sagte Schavan.

In dem Projekt „AutoNOMOS – Autonomie- und Fahrerassistenzsysteme für PKW und LKW“ haben Nachwuchsforscher der Freien Universität Berlin unter Leitung von Prof. Raúl Rojas das fahrerlose Auto „MadeInGermany“ entwickelt, das selbstständig Ziele anfahren kann und dabei mithilfe spezieller Sensoren Gegenstände, Fahrbahnmarkierungen, Ampelphasen und Geschwindigkeitsbegrenzungen erkennen kann. Der PKW hat bereits eine Straßenzulassung für den Testbetrieb in Berlin. Mit den gesammelten Daten wollen die beteiligten Wissenschaftler die Navigation und technische Unterstützung verschiedener Verkehrsmittel vereinfachen. So haben sie beispielsweise gemeinsam mit einem Industriepartner einen elektronischen Rollstuhl entwickelt, der sich allein durch Sprache steuern lässt. Die interdisziplinäre Forschungsgruppe wurde im Rahmen des BMBF-Programms „Unternehmen Region“ mit 2,2 Millionen Euro gefördert.

Im Jahr 2011 hat das BMBF den Förderschwerpunkt „Mobil bis ins hohe Alter: Nahtlose Mobilitätsketten zur Beseitigung, Umgehung und Überwindung von Barrieren“ ins Leben gerufen. Stellvertretend für insgesamt 14 geförderte Projekte dieser Initiative hat Ministerin Schavan dem Projekt „PASSAge – Personalisierte Mobilität, Assistenz und Servicesysteme in einer alternden Gesellschaft“ am Mittwoch den Zuwendungsbescheid in Höhe von 3,4 Mio. Euro überreicht. Das Team um Prof. Thomas Bock vom Lehrstuhl für Baurealisierung und Baurobotik an der Technischen Universität München und Matthias Bähr, den Projektkoordinator von der CITYSAX Mobility GmbH in Dresden, wird in den kommenden drei Jahren individuelle Assistenzsysteme zur verbesserten Mobilität im Alter erforschen. Im Mittelpunkt steht dabei die Entwicklung eines altersgerechten Smartphones, welches beispielsweise den barrierefreien Zugang und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ermöglicht.

Quelle: bmbf.bund.de

 

Von redaktion