München:
„Direktverbindung Bayern – Kroatien muss bestehen bleiben“
Kurz
vor dem kroatischen EU-Beitritt im Juli 2013 droht
eine Verschlechterung des Zugangebotes zwischen Bayern
und Kroatien. Die kroatische Staatsbahn HŽ beabsichtigt
nach Informationen des Bayerischen Verkehrsministeriums,
zum Jahresende zahlreiche internationale Verbindungen
einzustellen. Auf der Streichliste steht auch der tägliche
Nachtzug von München nach Zagreb und Rijeka. Bayerns
Verkehrsminister Martin Zeil will die Angebotsverschlechterung
nicht hinnehmen. „Der traditionsreiche Nachtzug von
München nach Kroatien muss unbedingt erhalten bleiben.
Wir wollen unsere wirtschaftlichen und politischen
Kontakte weiter ausbauen. Dafür brauchen wir leistungsfähige
Verkehrsverbindungen“, betont Zeil.
Der
Minister hat daher jetzt seinem kroatischen Kollegen,
Verkehrs- und Infrastrukturminister Siniša Hajdoš-Dončić,
geschrieben und ihn aufgefordert, die Verbindung beizubehalten.
„Es wäre ein fatales Signal, wenn ausgerechnet vor
dem kroatischen EU-Beitritt und im 40. Jahr der bayerisch-kroatischen
Regierungskommission ein Zug gestrichen wird, der seit
Jahrzehnten durchgehend angeboten wurde und zur beiderseitigen
Völkerverständigung beigetragen hat“, kommentiert
der Minister. Er hofft, dass sich die kroatische Seite
hier noch einmal bewege. Zum einem sei München mit
rund 24.000 kroatischen Mitbürgern deren Zentrum innerhalb
Deutschlands. Zum anderen sei der Zug schließlich
auch eine Werbung für das Reiseland Kroatien. „Viele
Urlauber und Kroaten aus Bayern nutzen mit dieser Verbindung
die Chance, im Nachtsprung die Adriaküste oder die
kroatische Hauptstadt zu erreichen“, erklärt Zeil
an die Adresse seines seit April amtierenden Kollegen
aus Zagreb.
Der Nachtzug von München
nach Kroatien startet jeden Abend um
23:40 Uhr
in der bayerischen Landeshauptstadt. Er führt moderne
Sitz-, Schlaf- und Liegewagen und besteht aus zwei
Zugteilen. Die Strecke geht über Villach in Kärnten
nach Ljubljana in Slowenien, wo der Zug geteilt wird.
Die kroatische Hauptstadt Zagreb wird am nächsten
Morgen um 8:36 Uhr erreicht, Adria-Reisende treffen
um 8:43 Uhr im Seebad Opatija und um 8:54 Uhr in der
Hafenstadt Rijeka ein. Für den Rückweg besteht eine
vergleichbare Verbindung. Hintergrund der geplanten
Streichung sind offenbar Einsparvorgaben der kroatischen
Regierung für die HŽ, die zwar privatisiert wurde,
jedoch weiterhin im Staatsbesitz ist.
Quelle: stmwivt.bayern.de