Berlin – Welt

Bundespräsident a. D. Prof. Dr. Horst Köhler wurde gestern (31.07.) von VN-Generalsekretär Ban
Ki-moon auf Vorschlag der Bundesregierung in das neue hochrangige Beratergremium für die Zukunft
der globalen Entwicklungsziele berufen. Das Gremium besteht aus 27 Persönlichkeiten, die den
Generalsekretär dabei unterstützen sollen, eine entwicklungspolitische Agenda für die Zeit nach
2015 zu entwerfen.

Dirk Niebel, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, erklärte:

Horst Köhler hat immer wieder bewiesen, dass er ein überaus vorausschauender und engagierter
Fachmann für globale Fragen ist. Er hat in seiner Amtszeit als Bundespräsident und als Chef des
Internationalen Währungsfonds ein besonderes Augenmerk auf Themen der Entwicklungspolitik und auf
den afrikanischen Kontinent gelegt. Die Berufung ist Ausdruck der großen Wertschätzung, die Horst
Köhler weltweit genießt. Sie unterstreicht gleichzeitig das große Vertrauen der Vereinten Nationen
in Deutschland und würdigt unser entwicklungspolitisches Engagement. Ich bin stolz, dass seine
Bewerbung um einen Sitz im High Level Panel erfolgreich war.

Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte:

Die Erarbeitung der zukünftigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen ist eine grundsätzliche
und wichtige Aufgabe für die gesamte Weltgemeinschaft. Ich freue mich daher, dass Bundespräsident
a.D. Horst Köhler mit seiner langjährigen Erfahrung beim IWF und seinem Afrika-Engagement zu deren
Ausgestaltung beitragen wird. Die Bundesregierung wird ihn dabei nach Kräften unterstützen.

Bis 2015 bleiben die aus der Millenniumserklärung abgeleiteten acht Millenniumsentwicklungsziele
(MDGs) der zentrale multilaterale Referenzrahmen, um weltweit Armut zu reduzieren und eine
nachhaltige Entwicklung zu gestalten. Ungeachtet erheblicher Entwicklungserfolge stellen sich
weiter große Herausforderungen, die zuletzt bei der Rio+20-Konferenz im Juni 2012 diskutiert wurden
und die bis 2015 und danach angegangen werden müssen. Die Entwicklungsziele für die Zeit nach 2015
könnten auch solche Bereiche umfassen, die bei der Festlegung der MDGs im Jahr 2001 nicht
aufgenommen wurden, beispielsweise die Themen Demokratie und gute Regierungsführung, Schutz der
Umwelt sowie Frieden und Sicherheit.

Im Auftrag der Vollversammlung der Vereinten Nationen leitete Generalsekretär Ban Ki-moon 2010 den
Prozess zur Erarbeitung einer „Post-2015-Agenda“ ein. Das nun einberufene hochrangige
Beratergremium ist dem Generalsekretär direkt zugeordnet und wird ihm seine Empfehlungen als
Grundlage für einen Bericht des Generalsekretärs an die VN-Vollversammlung im Herbst 2013 vorlegen.
Der britische Premierminister David Cameron, die liberianische Staatspräsidentin Ellen
Johnson-Sirleaf sowie der indonesische Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono leiten das Gremium
auf Einladung des VN-Generalsekretärs.

Quelle: auswaertiges-amt.de

 

 

Von redaktion