München:
Ist eine in Werbespots versprochene 0%-Finanzierung
wirklich kostenlos? Mit welchen Marketingstrategien
versuchen Supermärkte das Kaufverhalten ihrer Kunden
zu beeinflussen? Wie machen sich Firmen die Sehnsüchte
vor allem junger Menschen zunutze, um „mit Pixeln Cash“
zu machen und Spieltools zu verkaufen? – Mit diesen
und ähnlichen Fragen haben sich Schülerinnen und
Schüler zusammen mit ihren Lehrkräften an 18 bayerischen
Pilotschulen „Verbraucherbildung“ eingehend auseinandergesetzt
und Unterrichtsmaterialien in Eigenregie entwickelt.
Die Pilotschulen haben damit in den vergangenen beiden
Schuljahren an dem Schulversuch zur Stärkung der ökonomischen
Verbraucherbildung teilgenommen. Erfahrungen und Beispiele
der Projektschulen wurden heute im Rahmen einer Abschlussveranstaltung
im Justizpalast präsentiert.

Bayerns
Verbraucherschutzministerin Dr.  Beate Merk ist begeistert
vom Engagement aller Beteiligten: „Die vielen tollen
Ideen und Initiativen bestätigen, dass die Vermittlung
von wirtschaftlichen Alltagskompetenzen unbedingt an
die Schule gehört. Tagtäglich entscheiden wir, was
wir einkaufen, was wir brauchen, was wir nutzen. Ohne
ausreichendes Grundlagenwissen kann es schnell zu persönlichen
Fehlentscheidungen kommen, deren Folgen mitunter die
Existenz gefährden können. Noch immer ist das Konsumverhalten
bei jeder zehnten Überschuldung der Hauptauslöser.
Es ist daher wichtig, dass wir mit der wirtschaftlichen
Verbraucherbildung frühzeitig beginnen und schon den
Kindern und Jugendlichen ein verantwortungsvolles Konsumverhalten
beibringen.“

 

Auch Kultusstaatssekretär
Bernd Sibler betonte: „Die jungen Leute müssen als
Verbraucher von heute und morgen die Schnäppchenversprechen
der Werbung entschlüsseln, über nachhaltigen Umgang
mit Geld, gesunde Ernährung sowie ressourcenschonenden
Konsum Bescheid wissen. Kurz: Unsere Schüler müssen
angesichts eines stetig wachsenden Waren- und Dienstleistungsangebots
vielfältige Herausforderungen bewältigen. Die an
den Projektschulen mit Liebe zum Detail und großer
Sachkenntnis entwickelten Unterrichtsmaterialien sind
dazu bestens geeignet. Eindrucksvoll zeigen sie, wie
die verschiedenen Facetten der ökonomischen Verbraucherbildung
für den Unterrichtseinsatz aufbereitet werden können.“

 

Ziel des Schulversuchs war es,
praktische Leitfäden zur nachhaltigen Umsetzung der
Richtlinien für die ökonomische Verbraucherbildung
zu entwickeln, die das Kultusministerium bereits im
Dezember 2009 gemeinsam mit dem Verbraucherschutzministerium
erlassen hat. Mit Ablauf des Schulversuchs werden dessen
Ergebnisse sukzessive in das Portal www.verbraucherbildung.bayern.de
eingestellt und über das Institut für Schulqualität
und Bildungsforschung veröffentlicht. Auf diese Weise
können alle Lehrkräfte auf die Ergebnisse zugreifen.
Ergänzend dazu bietet die Akademie für Lehrerfortbildung
und Personalführung in Dillingen spezifische Fortbildungen
zur ökonomischen Verbraucherbildung an.

 

 

Von redaktion