Coburg:

Vorletzter Tunneldurchschlag auf ICE-Neubaustrecke nach Berlin
Seit heute heißt es
fast auf der gesamten ICE-Neubaustrecke zwischen Ebensfeld
und Erfurt Licht am Ende des Tunnels. Im Landkreis
Coburg hat die Deutsche Bahn beim Füllbachtunnel den
Durchschlag des 21. von 22 Streckentunnels gefeiert.
Bayerns Verkehrsminister Martin Zeil freut sich über
den weiteren Meilenstein auf der Strecke: „Dieses
imponierende Verkehrsinfrastrukturprojekt nimmt immer
mehr Gestalt an. Jetzt ist endlich auch das ICE-Tor
von Nürnberg nach Coburg weit offen.“ Er spielt
darauf an, dass der Füllbachtunnel die unterirdische
Verbindung der Neubaustrecke zur Herzogstadt an der
Itz ist, die die Züge nehmen werden, wenn sie von
Süden aus Coburg anfahren. „Dieser Tunnel steht
wie kein zweites Bauwerk für die Anbindung der Coburger
Region ans deutsche Hochgeschwindigkeitsnetz und ist
in meinen Augen eigentlich der Coburg-Tunnel“, erklärt
der Minister, dessen Gattin Barbara Daumiller-Zeil
Patin des Füllbachtunnels ist.

Zeil
bekräftigt anlässlich des Tunneldurchschlags nachdrücklich
seine Forderung nach einem ICE-Systemhalt in Coburg:
„Ich will in diesem Tunnel die weißen Premiumzüge
nicht nur an Tagesrandlagen durchfahren sehen. Hier
muss die Bahn der Region gleich von Anfang an eine
faire Chance bieten.“ Der Minister erwartet auch,
dass die noch offenen Infrastrukturfragen zur Schienenanbindung
Coburgs, die er zuletzt gegenüber Bundesverkehrsminister
Peter Ramsauer thematisiert habe, sinnvoll gelöst
würden. Dabei gehe es unter anderem um die Modernisierung
und den Ausbau des künftigen Fernverkehrsbahnhofs
Coburg sowie den vollständigen zweigleisigen Ausbau
zwischen Coburg und der Abzweigung zum Füllbachtunnel.
In Kürze sollen hierzu Gespräche zwischen Bund, Freistaat
und DB AG geführt werden.

 

Ziel
der anstehenden Verhandlungen werde sein, die hohe
Pünktlichkeit der Züge in und um Coburg zu erhalten
und das Zugangebot im Nah- und Regionalverkehr mit
dem Fernverkehr in Coburg zu vernetzen. „Mit der
neuen Infrastruktur müssen Nah- und Fernverkehr leben
und sich entwickeln können“, stellt Zeil klar. Deshalb
dürfe der Bund nicht ausgerechnet bei diesen vergleichsweise
kleinen und kostengünstigen Anpassungen am falschen
Platz sparen. „Unser vernetztes Angebot im Nah- und
Regionalverkehr muss auch in Zukunft mindestens in
gleicher Qualität fahrbar sein“, betont Zeil. „Deshalb
erwarte ich mir von den Gesprächen mit dem Bund ein
zukunftsfähiges Maßnahmenpaket für den Raum Coburg
nach dem Prinzip ‚kleiner Aufwand, große Wirkung’.“

 

Die
Bauarbeiten am 1,1 Kilometer langen Tunnel Füllbach
hatten am 25. Juli letzten Jahres mit dem feierlichen
Anschlag begonnen. Rund 130.000 m3 Erdmaterial
haben die Mineure in dieser Zeit ausgehoben. Das Bauwerk
ist der einzige eingleisige Tunnel an der gesamten
Strecke und unterquert in seinem Verlauf den Höhnbergtunnel
auf der Hauptstrecke. Dieser wird in anderthalb Monaten
als dann letzter Tunnel auf der Neubaustrecke durchschlagen.
Seine Tunnelpatin ist Bayerns Verkehrsstaatssekretärin
Katja Hessel. Die Neubaustrecke zwischen Ebensfeld
und Erfurt ist Teil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit
Nr. 8, dem Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke von
Nürnberg nach Berlin. Die 107 Kilometer lange Neubaustrecke
durch Mittelgebirgslandschaft wird insgesamt 22 Tunnelbauwerke
mit einer Gesamtlänge von 41 Kilometer aufweisen.
Die Investitionskosten für die Neubaustrecke und die
Ausbaustrecke von Nürnberg nach Ebensfeld belaufen
sich nach Angaben der DB AG zusammen auf 5,2 Milliarden
Euro. Für den Ausbau der 83 Kilometer langen Strecke
von Oberfranken nach Mittelfranken ist die Finanzierung
derzeit noch nicht gesichert. Verkehrsminister Zeil
fordert daher den Bund auf, die erforderlichen Mittel
für eine nahtlose Fortsetzung des Ausbaus südlich
von Ebensfeld nach Abschluss der Neubaustrecke rechtzeitig
bereitzustellen.

Quelle: stmwivt.bayern.de

 

 

Von redaktion