Berlin:
Parlamentarischer Staatssekretär Peter Bleser bei der Übergabe der Förderbescheide: „Kleine und intelligente Maschinen können die
heimische Erzeugung wettbewerbsfähiger machen“
Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert die Entwicklung eines intelligenten Plantagenpflege-Roboters im Wein- und Obstbau. Damit sollen die wirtschaftliche Effizienz für klein- und mittelständische Wein- und Obstbaubetriebe verbessert, der Energiebedarf reduziert und Pflanzenschutzmittel eingespart werden. Das BMELV fördert das Projekt mit 900.000 Euro. Das Gesamtvolumen beträgt 1,32 Millionen Euro, die Laufzeit drei Jahre. Bei der Übergabe der Zuwendungsbescheide in der Forschungsanstalt Geisenheim erklärte der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Peter Bleser: „Der zunehmende internationale Wettbewerb im Wein- und Obstbau führt zu einem großen Druck auf die heimischen Erzeuger. Um mit der Konkurrenz mithalten zu können, sind gerade in einem Hochlohnland wie Deutschland Strategien zur Verbesserung der Verfahrensabläufe und der gesamtbetrieblichen Effizienz erforderlich. Der Einsatz von kleineren, mit entsprechender Sensorik und Intelligenz ausgestatteten Maschinen, die komplexe Arbeitsvorgänge erledigen können, wäre ein großer Fortschritt.“
Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines elektrisch angetriebenen Plantagenroboters, der in der Lage ist, verschiedene Arbeiten in Wein- und Obstanlagen selbständig auszuführen. Am Beispiel Pflanzenschutz soll eine neu zu entwickelnde Prozesssteuerung getestet und optimiert werden: Die Verbesserung der Luftgeometrie, die Anpassung der Gebläseantriebstechnik, die Optimierung der Düsen sowie die Einbindung moderner Sensortechnik sollen dazu beitragen, dass Pflanzenschutzmittel noch bedarfsgerechter dosiert und die eingesetzten Mengen entsprechend minimiert werden.
Der Parallelbetrieb mehrerer Einheiten würde die Effizienz der Betriebe und deren Flächenproduktivität weiter erhöhen. Nachhaltigkeitsziele, wie etwa im nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln verankert, werden so mit weniger Aufwand erreicht. Schließlich ermöglicht eine permanente Überwachung der Maschinen und Geräte eine automatische, lückenlose Dokumentation sämtlicher Arbeiten. Somit unterstützt das Projekt auch die Gewährleistung der von Handel und Gesetz geforderten Rückverfolgbarkeit in der Lebensmittelproduktion.
An der Entwicklung des Plantagenroboters sind neben der Forschungsanstalt Geisenheim die Technische Universität Dresden, die Hochschule Osnabrück, die Firmen Raussendorf Maschinenbau GmbH, Obstland Dürrweitzschen AG, Karl E. Brinkmann GmbH sowie das Weingut Schloss Proschwitz beteiligt.
Quelle: bmelv.de