Berlin:
BMEL ruft Zentralen Krisenstab wegen Maul-und-Klauenseuche ein
Fall in Brandenburg durch Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt
In Deutschland gibt es erstmals seit 1988 einen Fall von Maul-und-Klauenseuche (MKS). Das Virus wurde bei gehaltenen Wasserbüffeln im Landkreis Märkisch Oderland, Brandenburg durch das zuständige Landeslabor nachgewiesen und heute im Nationalen Referenzlabor für MKS des bundeseigenen Friedrich-Loeffler-Instituts bestätigt. Die örtlich zuständigen Behörden haben erste Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen eingeleitet. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wird zeitnah den Zentralen Krisenstab Tierseuchen einberufen. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir informiert noch heute seine Amtskolleginnen und -kollegen der Länder über den aktuellen MKS-Ausbruch.
Bundesminister Özdemir: „Der Verdachtsfall in Brandenburg hat sich leider bestätigt. Nun geht es darum, so schnell wie möglich herauszufinden, welchen Weg das Virus genommen hat. Unsere Expertinnen und Experten des Friedrich-Loeffler-Institutes unterstützen die Brandenburgischen Landesbehörden dabei mit aller Kraft. Wir verfolgen das Ausbruchsgeschehen sehr genau. Ich werde daher noch heute mit meinen Amtskolleginnen und -kollegen aus den Bundesländern sprechen, um sie über die aktuellen Erkenntnisse zu informieren. Schon Anfang der Woche werde ich mit Vertreterinnen und Vertretern der betroffenen Branchen sprechen. Zeitnah haben wir zudem den Krisenstab einberufen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, das Virus schnell zurückzudrängen, um die Schäden für unsere Land- und Lebensmittelwirtschaft zu minimieren.“
Die epidemiologischen Untersuchungen zur Ermittlung der Einschleppungsursachen für das Virus laufen bereits. Die für die Bekämpfung von Tierseuchen zuständigen Landesbehörden in Brandenburg werden hierbei von Seiten des Bundes durch das Friedrich-Loeffler-Institut unterstützt. Derzeit kann noch nicht gesagt werden, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob weitere Bestände mit dem Virus infiziert wurden. Das BMEL hat für Dienstag den Zentralen Krisenstab Tierseuchen einberufen, um über den Ausbruch der MKS und die möglichen Folgen zu beraten, für Montag ist ein Treffen mit den Branchenverbänden geplant. Bereits heute wird Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir seine zuständigen Amtskollegen aus den Bundesländern über den Stand informieren.
Der Zentrale Krisenstab ist beim Ausbruch einer Tierseuche das übergeordnete politische Entscheidungsgremium. Teilnehmer des Krisenstabs sind die Amtschefs der zuständigen Ministerien des Bundes und der Länder, die für die Tierseuchenbekämpfung zuständig sind. Sie beraten Maßnahmen von überregionaler und politischer Bedeutung und beschließen bei Bedarf ein bundeseinheitliches Vorgehen.
Mit der Bestätigung der Seuche verliert Deutschland die Anerkennung als „frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung“ bei der Weltorganisation für Tiergesundheit. Es wurden bereits Sperrzonen eingerichtet, die betroffenen Tiere wurden getötet und Verbringungsbeschränkungen für empfängliche Tiere (Wiederkäuer und Schweine) verhängt. Obwohl die MKS eine hochkontagiöse Viruskrankheit ist, sind Infektionen des Menschen außerordentlich selten, da der Mensch nur wenig empfänglich ist.
Quelle:bmel.bund.de