Berlin:

EU-Kommission greift deutsche Vorschläge für Hilfen im Weinbau auf
Özdemir: „Winzerinnen und Winzer zielgerichtet unterstützen“

Die Europäische Kommission greift zahlreiche Vorschläge des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) auf, um den Weinanbau in der aktuell schwierigen Lage zu unterstützen. Dazu gehören die Prüfung der Verwendung ungenutzter GAP-Mittel für Rodungsmaßnahmen, höhere Fördersätze für Maßnahmen im nachhaltigen Weinbau, die Prüfung der Zulassung von Kaliumphosphonat im Öko-Weinbau und die Stärkung des Weintourismus. Dies ist das Ergebnis eines Treffens der EU-Mitgliedsstaaten und der Vertreterinnen und Vertreter aller europäischen Weinverbände mit der EU-Kommission am Montag.

Dazu erklärt Bundesminister Cem Özdemir: „Der Weinbau in Deutschland ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, er ist auch identitätsbildend und prägt die Landschaft vieler Regionen in unvergleichlicher Weise. Steigende Kosten, sich wandelnde Konsumgewohnheiten und die Folgen der Klimakrise setzen Deutschlands Winzerinnen und Winzer unter Druck. Es ist gut und richtig, dass die neue EU-Kommission tatkräftig ans Werk geht und die ganze Palette unserer deutschen Vorschläge aufgreift. Wir brauchen schnelle und konkrete Maßnahmen, um den Weinbausektor zielgerichtet zu unterstützen. Die jetzt gemeinsam von Kommission und EU-Ländern ausgearbeiteten Empfehlungen sind dafür eine gute Grundlage.“

Die so genannte Hochrangige Gruppe Wein war auf Drängen Deutschlands und anderer EU-Mitgliedstaaten von der Europäischen Kommission Anfang September 2024 eingerichtet worden. In vier Sitzungen wurden unter Beteiligung europäischer Dachverbände in den Themengebieten Erzeugung, Anpassungen an Marktveränderungen und den Klimawandel sowie neue Marktchancen Empfehlungen für einen zukunftsfähigen Weinsektor erarbeitet. Dazu gehören auch die angeregte Verlängerung der Gültigkeit von Wiederbe­pflanzungsgenehmigungen, das mögliche Verbot von Neuanpflanzungen auf regionaler Ebene, die Erleichterung der Vermarktung alkoholreduzierter und alkoholfreier Produkte sowie Verbesse­rungen beim Weintourismus und der Absatzförderung in Drittländer. Die Kommission hat für Anfang 2025 einen Fahrplan zu Umsetzung der Empfehlungen angekündigt. Einige Maßnahmen sollen zeitnah, andere im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik 2027 umgesetzt werden.

Die Empfehlungen (in englischer Sprache) finden Sie hier<https://agriculture.ec.europa.eu/news/high-level-group-wine-outlines-policy-recommendations-future-eu-wine-sector-2024-12-17_en?prefLang=de>.

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion