Berlin:

Deutschland wirbt für Zulassung von Kaliumphosphonat im Öko-Weinbau
Özdemir: „Bio-Winzerinnen und Winzer brauchen wirksame Alternativen zum Schutz ihrer Reben“

Deutschland hat in der vergangenen Woche bei der Europäischen-Kommission einen Antrag auf Zulassung von Kaliumphosphonat als Pflanzenschutzmittel im ökologischen Weinbau eingereicht. Damit sollen Bio-Winzerinnen und Winzer dort zielgenau beim Pflanzenschutz unterstützt werden, wo vor dem Hintergrund der zunehmend feuchten Witterung die im Öko-Weinbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis nicht mehr ausreichen, Reben vor dem Falschen Mehltau zu schützen.

Dazu sagt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir: „Für Bio-Winzerinnen und Winzer und für Betriebe, die mit einer Umstellung auf Öko-Weinbau liebäugeln, müssen Hürden aus dem Weg geräumt werden. Die Sommer vor der Weinlese werden immer feuchter – auch das ist eine Folge der Klimakrise. Es drohen massive Ernteverluste, die existenzbedrohend sein können. Diese Lücke muss geschlossen werden – es braucht dringend eine wirksame Ergänzung zum Schutz der Reben. Ich habe in Brüssel den Weg für einen Antrag der Branche geebnet, Kaliumphosphonat zuzulassen. Es ist jetzt wichtig, dass der deutsche Antrag schnell und positiv entschieden wird.“

Hintergrund:
Viele Betriebe sorgen sich, dass die im biologischen Weinbau zugelassenen Pflanzenschutzmittel auf Kupferbasis bei zunehmend feuchter Witterung nicht mehr ausreichen, um den falschen Mehltau – einen pilzlichen Erreger, der großen Schaden anrichtet und Ernten vernichten kann – zu bekämpfen. Bei Regen werden die kupferhaltigen Pflanzenschutzmittel ausgewaschen und gelangen in den Boden. Das ist bei Kaliumphosphonat anders. Es wirkt auch bei Regen und Nässe gegen den Falschen Mehltau.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wirbt für daher für Zulassung von Kaliumphosphonat, damit ökologische Weinbaubetriebe – neben erfolgreichen Züchtungen und technischen Innovationen – vor dem Hintergrunde der Klimakrise eine wirksame Alternative zu Kupfer als Pflanzenschutzmittel haben. Der Antrag auf Zulassung von Kaliumphosphonat für den Einsatz im ökologischen Weinbau wurde am 11. November 2024 durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bei der EU-Kommission eingereicht. Verbände aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, den Niederlanden und Tschechien unterstützen den Antrag. Er wird nun in der Expert Group for Technical Advice on Organic Production (EGTOP) behandelt.

Die EU-Öko-Verordnung sieht für den Pflanzenschutz strenge Regeln vor. Ökologisch wirtschaftende Weinbaubetriebe setzen auf präventive Maßnahmen, brauchen aber – neben der Ausschöpfung alle möglichen Maßnahmen – auch wirksame Pflanzenschutzmittel. Nach jahrelanger, intensiver Forschung kommt dazu im Öko-Weinbau neben Kupfer als wirksamer fungizider Wirkstoff nur Kaliumphosphonat infrage.

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion