Berlin:

Wissenstransfer für weniger Nachernteverluste
Özdemir gibt in Sambia Startschuss für neues BMEL-Projekt gegen Lebensmittelverluste und -verschwendung

Auftakt für einen weiteren BMEL-Baustein im Kampf gegen den globalen Hunger: Der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, hat heute in Lusaka, Sambia, die Vereinbarung für ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) für weniger Lebensmittelverluste und -verschwendung unterzeichnet. Das Projekt wird in zwei Pilotstädten durchgeführt: Lusaka/Sambia, und Medellin/Kolumbien. Das dort gewonnene Wissen soll breit zur Verfügung gestellt werden.

Dazu sagt Bundesminister Özdemir: „In den Ernten unserer Landwirtinnen und Landwirte stecken harte Arbeit und wertvolle Ressourcen wie das knappe Gut Wasser. Das gilt umso mehr für die Länder, in denen mit der Klimakrise buchstäblich um jedes Korn gerungen wird. Wenn das, was geerntet wird, letztlich nicht auf den Tellern landet, haben wir ein Problem. In manchen Ländern gehen bis zu 50 Prozent der Lebensmittel bei Transport, Lagerung oder im Handel verloren. Die gute Nachricht ist, dass hier ein entscheidender Hebel im Kampf gegen den weltweiten Hunger liegt. Wenn wir die enormen Nachernteverluste und die Lebensmittelverschwendung reduzieren, schaffen wir gleichzeitig auch mehr Wertschöpfung in ländlichen Gebieten. Mit unserem Projekt wollen wir Wissen erweitern, Maßnahmen erproben und in die Breite tragen.“

Mit dem Projekt „Transforming city region food systems byreducing food loss and waste“ sollen ausgewählte, kleine Produktionsbetriebe gezielt geschult und unterstützt werden, Produktion, Ernte, Verpackung und Transport zu verbessern. Sambia und Kolumbien sind Schwerpunktländer der internationalen Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Projekt soll dazu beitragen, gleich mehrere UN-Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) zu erreichen: Dazu zählen unter anderem, bis 2030 die landwirtschaftliche Produktivität und die Einkommen von kleinen Nahrungsmittelproduzenten und insbesondere von Frauen, Angehörigen indigener Völker, landwirtschaftlichen Familienbetrieben, Weidetierhaltern und Fischern zu verdoppeln (SDG 2.3). Ein weiteres Ziel ist es, bis 2030 die weltweite Nahrungsmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene zu halbieren und die entlang der Produktions- und Lieferkette entstehenden Nahrungsmittelverluste einschließlich Nachernteverlusten zu verringern (SDG 12.3). Die gewonnen Erkenntnisse und Erfahrungen sollen in und zwischen den Pilotstädten, sowie über das Städtenetzwerk „Green Cities Initative“ und internationale Konferenzen verbreitet werden.

Quelle:bmle.bund.de

Von redaktion