Berlin:
Özdemir würdigt Rolle der Frauen in ländlichen Gebieten
Vor dem Hintergrund des von den Vereinten Nationen ausgerufenen jährlichen Internationalen Tages der Frauen in ländlichen Gebieten am 15. Oktober können Sie den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, gerne wie folgt zitieren:
„Frauen sind das Rückgrat des ländlichen Raums – sie stehen für Vitalität, Zusammenhalt und Zukunftsfähigkeit. Sie leisten Außerordentliches in ihren Berufen, Familien und vielfach auch im Ehrenamt und machen damit unsere ländlichen Regionen erst zu dem, was sie sind: Kraftzentren und lebenswerte Heimat für mehr als die Hälfte der Bevölkerung unseres Landes. Oftmals sind die Frauen auf den Betrieben auch treibende Kraft hinter Innovationen und wichtige Botschafterinnen, die zeigen, was die Landwirtschaft alles leistet. Zum Internationalen Tag der Frauen in ländlichen Gebieten möchte ich meinen tiefen Respekt und meine Anerkennung für unsere Landfrauen aussprechen. Danke für Ihre großartige Arbeit und ihr Engagement!
Unser Ziel ist es, Landwirtschaft stärker zur Frauensache zu machen, und dafür setzen wir die Rahmenbedingungen. Gerade plant mein Ministerium beispielsweise ein Pilotprojekt, in dem hauptsächlich weibliche Trainees eigene unternehmerische Schritte auf einem erfolgreichen landwirtschaftlichen Betrieb machen können. Nicht zuletzt haben wir die LandFrauenStudie ermöglicht, um die – zu wenig berücksichtigte – Rolle der Frauen auf unseren Höfen zu untersuchen und auch sichtbar zu machen.“
Um die Rahmenbedingungen für Frauen auf dem Land zu verbessern, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich Soziale Dorfentwicklung über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus), sowie wissenschaftliche Untersuchungen zu den Lebens- und Arbeitsbedingungen für Frauen auf dem Land, wie in der „Landfrauenstudie“. Mit dem Pilotprojekt ‚Farm-Inkubator‘, das von der Landwirtschaftlichen Rentenbank ausgeschrieben und betreut wird, unterstützt das BMEL insbesondere Frauen dabei, die notwendigen unternehmerischen Kompetenzen und das Wissen für eine Neugründung zu erwerben. Das Zukunftsforum Ländliche Entwicklung <https://www.zukunftsforum-laendliche-entwicklung.de/> legt 2025 einen besonderen Schwerpunkt auf Engagement, Vielfalt und Frauen auf dem Land.
Gleichzeitig setzt sich das BMEL auch international für die Stärkung von Frauen ein, indem es beispielsweise im Rahmen seines bilateralen Kooperationsprogramms gezielt die Teilhabe von Frauen in Genossenschaften in der Türkei fördert oder in Projekten mit der FAO die Ermächtigung von Frauen als Hauptthema setzt. Hier nutzen wir die Freiwilligen Leitlinien des Welternährungsausschusses (CFS) zur Gleichstellung und Stärkung von Frauen und Mädchen, die im vergangenen Jahr verabschiedet wurden und fördern somit deren Umsetzung. Auch beim diesjährigen Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) haben sich die Agrarministerinnen und -minister darauf verständigt, die Beteiligung von Kleinbäuerinnen und Frauen an der Entwicklung der Ernährungspolitik zu stärken und Maßnahmen zu intensivieren, um bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten abzubauen.
Hintergrund:
Die Ergebnisse der vom BMEL geförderten Landfrauenstudie<https://www.bmel.de/DE/themen/laendliche-regionen/ehrenamt/landfrauen-studie.html> zeigen, dass es noch keine Gleichstellung von Frauen und Männern in der Landwirtschaft gibt: Nur 11 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland werden von Frauen geleitet. Auch bei der künftigen Hofnachfolge liegt der Frauenanteil nur bei rund 18 Prozent. Dabei sind rund 36 Prozent aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft weiblich.
Das BMEL ist mit dem Deutschen LandFrauenverband e.V. (dlv), dem bundesweit größten Verband für Frauen in ländlichen Räumen, langjährig unter anderem durch Projektförderung verbunden. In Deutschland setzen sich vor allem die Landfrauenverbände für die Belange aller Frauen in den ländlichen Gebieten gegenüber der Politik und der Gesellschaft ein. So leisten sie einen wesentlichen Beitrag für die wirtschaftliche und soziale Gestaltung der ländlichen Räume und verbessern die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Frauen.
Quelle:bmel.bund.de