Fürth:
150 Tage nach der Inbetriebnahme der Anlage in Cadolzburg läuft laut infra fürth bereits alles nach Plan. Seit der offiziellen Inbetriebnahme des Bio-Energie-Zentrums im vergangenen Dezember hat sich viel getan auf dem rund 72 000 Quadratmeter großen Gelände an der Seckendorfer Höhe in Cadolzburg. Auch wenn die Außenanlagen erst im kommenden Sommer fertiggestellt werden, die Technik funktioniert einwandfrei.
„Alles läuft nach Plan“, freut sich infra-Geschäftsführer Hans Partheimüller. Nach der Elektro-, Steuerungs- und Regelungstechnik ging Mitte Februar das Herzstück der Anlage – die Gasaufbereitung – vollständig in Betrieb. Das erzeugte Rohbiogas muss zur Einspeisung in die Hochdruckleitung mithilfe des Verfahrens der Druckwasserwäsche, bei der sich Kohlendioxid im Wasser löst, auf Erdgasqualität gebracht werden. Laut Partheimüller eine spannende Phase, denn damit betraten die infra-Techniker absolutes Neuland. Bis jetzt sind etwa 10,5 Millionen Kilowattstunden (kWh) aufbereitetes Biogas aus der Region für die Region erzeugt und in das Erdgasnetz der infra eingespeist worden.
Derzeit werden pro Tag rund 100 Tonnen Silage eingebracht. Damit läuft die Anlage auf etwa 65 bis 70 Prozent der geplanten Leistung mit einer Gasausbeute von etwa 1000 Kubikmeter Rohbiogas pro Stunde – Tendenz steigend. Die infra erwartet im Juni erstmals eine 100-prozentige Einspeisemenge. Dann werden täglich etwa 150 Tonnen Silage zur Energieerzeugung eingesetzt. Der infra-Chef verwies in diesem Zusammenhang auf die einzigartige Lösung mit der eigens gegründeten BMLG Biomasseliefergesellschaft mbH. Diese schließt mit den einzelnen Landwirten Verträge ab, organisiert die Ernte und Transportlogistik und verdichtet die angelieferten Substrate in den Fahrsilos. „Hier klappt die Zusammenarbeit ebenso reibungslos und äußerst konstruktiv, wie auch mit den einzelnen Landwirten, der Marktgemeinde Cadolzburg und dem Landratsamt.“
Nach Ansicht von Oberbürgermeister und infra-Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Jung sind Stadtwerke mit ihrem dezentralen Ansatz hervorragend geeignet, um die Energiewende voranzutreiben. Deshalb wird die infra in den nächsten zehn Jahren rund 40 Millionen Euro in „grüne Energieerzeugung“ investieren.
Insgesamt ermöglicht das Bio-Energie-Zentrum eine regenerative Stromerzeugung von 20 Millionen kWh für etwa 6 300 Haushalte pro Jahr. Gleichzeitig werden jährlich etwa 31 Millionen Kilowattstunden „grüne“ Fernwärme für etwa 2 000 Haushalte produziert. Die jährliche Kohlendioxideinsparung liegt bei insgesamt 17 400 Tonnen.
Quelle: fuerth.de