München:

Die bayerische Justiz verabschiedet ihren ranghöchsten
Beamten

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Justizminister Eisenreich dankt Prof. Dr. Frank Arloth für herausragende
Arbeit und führt Nachfolger Dr. Winfried Brechmann in sein neues Amt ein
/ Feierstunde in der Münchner Residenz Bayerns
Justizminister Georg Eisenreich und die bayerische Justiz vollzogen
heute (26. Juni) in einer Feierstunde in der Münchner Residenz den
Amtswechsel des ranghöchsten Beamten der bayerischen Justiz: Prof. Dr. Frank
Arloth geht nach fast 40 Jahren im Staatsdienst und zehn Jahren
als Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz in den Ruhestand.
Seine Nachfolge tritt Dr. Winfried Brechmann an, der zuvor
Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege
und Prävention war. Staatsminister der Justiz Georg
Eisenreich betonte gegenüber dem scheidenden Amtschef: „Die
bayerische Justiz und ich persönlich verabschieden heute den langjährigen
Amtschef des bayerischen Justizministeriums, Ministerialdirektor
Prof. Dr. Frank Arloth. 38 Jahre lang haben Sie für die bayerische
Justiz gearbeitet und sich in verschiedensten Positionen höchstes
Ansehen erworben. Überall haben Sie Ihre überragende juristische
Fachkompetenz, Ihren reichen Erfahrungsschatz, Ihre Führungsstärke
und ein ausgeprägtes Gespür für Recht und Gerechtigkeit
unter Beweis gestellt. Sie haben das Amt des Amtschefs in jeder Hinsicht
glänzend ausgefüllt und über zehn Jahre hinweg maßgeblich
geprägt. Sie haben das Justizministerium exzellent nach außen
vertreten und mit großer Souveränität geführt.“
Der Minister weiter: „Sie waren eine tragende Säule
der bayerischen Justiz. Mit Ihrer wertschätzenden und gewinnenden
Art waren Sie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Justizministeriums,
die gerichtliche und staatsanwaltschaftliche Praxis sowie den Strafvollzug
über viele Jahre hinweg immer ein verlässlicher, kompetenter
und verständiger Ansprechpartner und trugen so entscheidend zu dem
ausgezeichneten Miteinander bei. Im Kreis der Justizstaatssekretärinnen
und Justizstaatssekretäre der Länder sind Sie nicht nur der dienstälteste
Amtsinhaber, sondern ein äußerst geschätzter Experte und
Kollege. Insbesondere im Rahmen der Justizministerkonferenz und im Bundesratsverfahren
ebneten Sie immer wieder erfolgreich den Weg für wichtige bayerische
Initiativen. Für Ihr herausragendes Engagement für die bayerische
Justiz bedanke ich mich herzlich und wünsche Ihnen und Ihrer Familie
für Ihren Ruhestand alles Gute.“ Neben seinen großen
Verdiensten im Ministerium setzte Prof. Dr. Arloth auch
in der Wissenschaft Akzente – u. a. als Redaktionsleiter und Herausgeber
von juristischen Fachzeitschriften und Online-Kommentaren, durch zahlreiche
Veröffentlichungen auf dem Gebiet des Strafrechts und des Strafvollzugs
und als Verfasser eines Standardkommentars zu den Strafvollzugsgesetzen
von Bund und Ländern. Justizminister Eisenreich: „In
Justizkreisen sind Sie hoch angesehen. Bereits im Jahr 2000 wurden Sie
von der Universität Augsburg zum Honorarprofessor für Strafrecht
bestellt und sind überdies Lehrbeauftragter für das Strafvollzugsrecht
an der LMU München. Neben Ihren großen Verdiensten im Justizministerium
möchte ich Ihnen herzlich für Ihr großes Engagement als
Dozent und langjähriger Prüfer danken.“ Justizminister
Eisenreich weiß das bayerische Justizministerium auch bei
dessen Nachfolger in besten Händen und bezeichnete Dr. Winfried
Brechmann, zuvor Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für
Gesundheit, Pflege und Prävention, als Idealbesetzung. Bayerns
Justizminister: „Sie bringen alles mit, was der ranghöchste
Beamte der bayerischen Justiz benötigt: Sie sind ein herausragender
Jurist, der sich in vielfältigen und sehr anspruchsvollen Positionen
in ganz besonderem Maße bewährt hat. Ich freue mich sehr, dass
das Bayerische Staatsministerium der Justiz bei Ihnen in besten Händen
sein wird. Sie haben Tatkraft, Entscheidungsstärke und fachliche Expertise
in vielfältigen Verwendungen innerhalb der bayerischen Staatsregierung,
u. a. in der Staatskanzlei und dem bayerischen Innenministerium und zuletzt
als Amtschef und Corona-Krisenmanager im bayerischen Gesundheitsministerium
unter Beweis gestellt.“ Dr. Brechmann ist Herausgeber und
Mitautor des Standardkommentars zur Bayerischen Verfassung und war wissenschaftlicher
Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht und Richter am Verwaltungsgericht
Würzburg. Justizminister Eisenreich: „Sie leiteten
zunächst verschiedene Referate in der Rechtsabteilung der Staatskanzlei,
waren insbesondere zuständig für das Landesrecht und für
Bundesratsangelegenheiten, und schließlich wurden Sie Leiter der
Rechtsabteilung. Gerade in diesen fordernden Zeiten ist Ihnen die Wichtigkeit
einer unabhängigen und funktionierenden Justiz für unseren Rechtsstaat
sehr bewusst. Sie haben zugleich einen weiten Blick über relevante
Rechtsgebiete und Ressorts hinweg. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit
und wünsche Ihnen für die mit dem neuen Amt verbundene Verantwortung
viel Kraft und Erfolg.“ Hintergrund:
Prof. Dr. Frank Arloth (66 Jahre) trat seine erste
Stelle innerhalb der bayerischen Justiz im Jahr 1986 im Bayerischen Staatsministerium
der Justiz an. 1988 wechselte er als Staatsanwalt zur Staatsanwaltschaft
Augsburg, bevor er 1989 zum Richter am Landgericht Augsburg ernannt wurde.
1991 kehrte er an das bayerische Justizministerium zurück, wo er u.
a. Büroleiter der Justizstaatssekretäre war. 1998 wurde er zum
Richter am Oberlandesgericht München ernannt. Im Jahr 2000 wechselte
er erneut an das bayerische Justizministerium, u. a. als Büroleiter
der damaligen Justizministerin Dr. Beate Merk. 2006 wurde er zum Präsidenten
des Landgerichts Augsburg ernannt und kehrte zu Beginn des Jahres 2009
an das bayerische Justizministerium zurück. Dort übernahm er
die Leitung der Abteilung für Justizvollzug. Seit 1. Juni 2014 war
Prof. Dr. Frank Arloth Ministerialdirektor und Amtschef des Bayerischen
Staatsministeriums der Justiz. Mit Wirkung zum 1. Juli 2024 tritt er in
den Ruhestand. Dr. Winfried Brechmann (60 Jahre)
trat im Jahr 1995 als Verwaltungsrichter am Verwaltungsgericht Würzburg
in den Dienst des Freistaates Bayern ein. Im Anschluss an eine Abordnung
als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Bundesverfassungsgericht war
er ab 1998 als Referent im Bayerischen Staatsministerium des Innern tätig.
Im Jahr 2001 wechselte Dr. Brechmann als Abteilungsleiter mit der Zuständigkeit
für die Kommunalaufsicht an das Landratsamt München. Ab dem Jahr
2003 war er in der Bayerischen Staatskanzlei tätig und übernahm
dort die Leitung verschiedener Referate und schließlich die Leitung
der Abteilung Gesetzgebung und Recht, Streitkräfte. Im Jahr 2019 wurde
er zum Ministerialdirektor sowie stellvertretenden Amtschef im Bayerischen
Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration ernannt. 2020
wechselte er als Amtschef an das Bayerische Staatsministerium für
Gesundheit und Pflege. Ab dem 1. Juli 2024 übernimmt Dr. Winfried
Brechmann nun das Amt des Amtschefs im Bayerischen Staatsministerium der
Justiz.

Quelle:stmj.bayern.de

Von redaktion