Berlin:
Özdemir: „Moorschutz und Wirtschaft zusammenbringen“
BMEL fördert WetNetBB-Projekt mit 18,4 Millionen Euro
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) investiert in die Erforschung und Erprobung nachhaltiger und wirtschaftlich rentabler Moornutzungsstrategien. Zum Auftakt seiner Sommertour „Die Kraft unseres Landes“ hat der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, im brandenburgischen Gollwitz die Förderbescheide im Wert von 18,4 Millionen Euro an das Verbundprojekt „WetNetBB“ übergeben. Ziel der fünf Forschungs- und vielen Praxispartner im neunjährigen Modell- und Demonstrationsvorhaben ist es, die Wiedervernässung und die Bewirtschaftung von Niedermooren praxistauglich zu demonstrieren. Geplant ist es, auf vier Flächen mit insgesamt 2.430 Hektar den ursprünglichen Wasserstand wiederherzustellen und vermarktungsreife Verwertungsmöglichkeiten für die Anbauprodukte zu entwickeln.
Dazu sagt Bundesminister Özdemir: „Moorschutz lohnt sich fürs Klima – und wir investieren jetzt darin, dass sich Moorschutz auch für die Landwirtschaft und Unternehmen lohnt. Dabei muss gar nicht alles ganz neu erfunden werden, denn viele Betriebe stehen schon in den Startlöchern oder haben mit der nachhaltigen Moornutzung oder dem Aufbau von Wertschöpfungsketten begonnen. Mit WetNetBB unterstützen wir die Pioniere in Brandenburg beim Weiterentwickeln, beim Optimieren und beim Testen unter echten Praxisbedingungen – immer mit dem Ziel, dass das Schützen und das Nutzen von Mooren langfristig lohnend Hand in Hand gehen. Von den Erkenntnissen werden auch andere Regionen profitieren, die Moorschutz und Wirtschaft zusammenbringen.“
Hintergrund:
Im Verbundvorhaben „WetNetBB – Bewirtschaftung und Biomasseverwertung von nassen Niedermooren: Netz von Modell- und Demonstrationsvorhaben in Moorregionen Brandenburgs“ arbeiten das federführende Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) sowie das Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU), die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e. V. (ZALF) und das Deutsche GeoForschungsZentrum (GFZ) sowie zahlreiche Praxispartner mit.
Das Vorhaben WetNetBB soll als Katalysator für eine großflächige Transformation zu einer nachhaltigen Moornutzung fungieren, indem es diese Entwicklungen aufnimmt und zusammenführt, auf typischen Standorten moorerhaltende Wasserstände realisiert, Verfahren für die Flächenbewirtschaftung und Biomassenutzung exemplarisch umsetzt und demonstriert und damit über die Projektflächen und -gebiete hinaus ausstrahlt.
Gesamtziel des Vorhabens ist die Schaffung eines Verbundes von Modell- und Demonstrationsvorhaben für die Nutzung nasser Niedermoore mit repräsentativen Moorflächen, Biomasseverwertungspfaden und relevanten Akteuren in Brandenburg. WetBetBB gliedert sich in die Module (1) Flächenmanagement, (2) Biomasseverwertung, (3) Transfer und Öffentlichkeitsarbeit und (4) Wissenschaftliche Begleitung – und findet in vier repräsentativen moorreichen Modellregionen (Rhinluch/Havelland, Mittlere Havel, Uckertal-Randowbruch und Spreewald) statt.
Quelle: bmel-bund.de