Berlin:
Özdemir: „20 Jahre voller Einsatz für die Artenvielfalt“
Wissenschaftlicher Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen 2003 gegründet
Vor 20 Jahren wurde der Wissenschaftliche Beirat für Biodiversität und Genetische Ressourcen (WBBGR) des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gegründet. Bundesminister Cem Özdemir gratulierte dem Gremium: „Nie war die Arbeit des WBBGR wichtiger als heute. Artenvielfalt ist das Fundament unserer lebenden Erde, trotzdem beklagt die Wissenschaft auch in den Agrarlandschaften Artensterben. Unsere Ernten hängen von Bestäubern ab und von stabilen Nahrungsketten. Artenvielfalt zu schützen und zu stärken und mit einer nachhaltigen Produktion in Einklang zu bringen, das ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Ich will wissensbasiert entscheiden. Was Sie uns empfehlen, hilft uns dabei, Biene, Feldhase und Co. im Blick zu haben, beispielweise bei der Ausgestaltung der Agrarpolitik, unserem Pestizidreduktionsprogramm oder der Stärkung des Ökolandbaus. Das ist der beste Beweis für das Gewicht Ihrer Arbeit – ich freue mich auf Ihre weiteren fundierten Beiträge in der Zukunft!“
Der WBBGR berät das BMEL bei Fragen der Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt, insbesondere der genetischen Ressourcen für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Dabei gibt er Empfehlungen, wie Biodiversität und genetische Ressourcen in Bezug auf Ernährungssicherung, Umwelt- und Ressourcenschutz und der Anpassung an den Klimawandel berücksichtigt werden können. Die bearbeiteten Themenfelder reichen von der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik bis hin zu Empfehlungen für eine Aktivierung der Verbraucherinnen und Verbraucher zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Biodiversität und genetischen Ressourcen. Aktuell arbeitet der Beirat zu Biodiversität in der Produktion und Zukunft der Tierhaltung, beides Themen, die bei der Transformation des Landwirtschafts- und Ernährungssektors unterstützend wirken.
Zuletzt kommentierte der Beirat auf Bitten des BMEL die erwarteten Auswirkungen auf die Biodiversität und speziell genetische Ressourcen des von der EU-Kommission vorgelegten Entwurfs einer neuen Verordnung, welche eine Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln vorsieht („Sustainable Use Regulation“). Gerade die genetischen Ressourcen werden bei der Züchtung krankheitsresistenter Sorten und Arten für den ökologischen Landbau und die konventionelle Landwirtschaft immer wichtiger. Die diesbezügliche Stellungnahme des Beirats wird in Kürze veröffentlicht.
Der WBBGR wurde 2003 gegründet. Er besteht aus 18 Mitgliedern, davon 12 berufene Mitglieder mit besonderen Kenntnissen zur biologischen Vielfalt, insbesondere zu genetischen Ressourcen. Sechs Personen sind Mitglieder kraft Amtes: Vorsitzende oder Beauftragte der 4 Fachgremien für genetische Ressourcen sowie die Leiterin des Informations- und Koordinationszentrums für Biologische Vielfalt und dem Leiter des Thünen-Instituts für Biodiversität. Den Vorsitz hat derzeit Prof. Dr. Peter H. Feindt inne, Professor für Agrar- und Ernährungspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Mitglieder werden vom BMEL für eine Dauer von drei Jahren berufen.
Der WBBGR beging sein 20-jähriges Jubiläum mit der 50. Sitzung am 25. Mai 2023 und einem Kolloquium am 26. Mai 2023.
Quelle:bmel.bund.de