München:
Glauber: Neues Rekordergebnis beim Vertragsnaturschutz 160.000 Hektar im Jubiläumsjahr erreicht Die Antragszahlen im Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) haben in diesem Jahr eine neue Rekordhöhe erreicht. Das betonte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber heute beim Jubiläums-Festakt „40 Jahre Vertragsnaturschutz und Landschaftspflege“ in Nürnberg: „Das größte Naturschutzprogramm in Deutschland feiert Jubiläum. Das Bayerische Vertragsnaturschutzprogramm ist 40 Jahre alt geworden – und gefragt wie nie zuvor. Seit 40 Jahren reichen sich Naturschützer und Landwirte in Bayern die Hände und setzen Naturschutz vor Ort in die Praxis um. Zum Jubiläum können wir einen weiteren Zuwachs von mehr als 20.000 Hektar ökologisch wertvoller Flächen verzeichnen. Insgesamt über 160.000 Hektar artenreiche Wiesen, Weiden, Äcker und Teiche werden jetzt besonders naturverträglich bewirtschaftet. Das ist ein Gewinn für Mensch und Natur.
Das Vertragsnaturschutzprogramm ist eine gemeinsame Erfolgsgeschichte. Darauf können alle Beteiligten stolz sein.“ Die naturverträgliche Bewirtschaftung hat in Bayern Tradition: 1983 schuf der Bayerische Landtag die Möglichkeit, für die Bewirtschaftung von naturschutzfachlich wertvollen Flächen der Landwirtschaft einen Ausgleich zu zahlen. Was vor 40 Jahren noch mit 3 Millionen DM und wenigen Flächen anfing, hat sich als VNP zum größten Naturschutzprogramm in Deutschland entwickelt. Dafür zahlt der Freistaat mit Unterstützung der Europäischen Union und des Bundes jährlich rund 90 Millionen Euro, die in Form von Prämien direkt bei den 25.000 beteiligten Bäuerinnen und Bauern ankommen und deren aufwendige Arbeit für die Natur honorieren. Über die zusätzlichen Vertragsnaturschutzflächen wird nun auch der weitere Aufbau des Biotopverbundes im Offenland vorangebracht. Im Rahmen des Bayerischen Streuobstpakts werden zudem zahlreiche Streuobstwiesen durch das VNP gefördert. Ungebrochen ist der starke Zuspruch bei Wiesen mit spätem Mahdtermin, vor allem bei den Alm- und Alpflächen; allein hier kamen etwa 10.000 Hektar ökologisch wertvollste Flächen hinzu, die von den Bergbauern besonders naturverträglich bewirtschaftet werden.
Neu im Vertragsnaturschutzprogramm können Äcker auf Moorstandorten dauerhaft in Grünland umgewandelt und vernässt werden. Damit erfüllt das Förderprogramm zwei wichtige Aufgaben: Klimaschutz durch Moore als CO2-Speicher und Schaffung von Lebensraum für zahlreiche Arten. Auch die Förderung der Landschaftspflege feiert heuer 40. Geburtstag. Glauber: „Mit 50.000 DM Fördermitteln wurde 1983 begonnen, 2022 haben wir die Rekordsumme von 44 Millionen Euro ausgezahlt. Damit werden Hecken gepflanzt, blütenbunte Wiesen neu angelegt oder Arten wie der Bartgeier geschützt. Bayern hat inzwischen 70 Landschaftspflegeverbände gegründet, die Naturschutz praktisch mit Landwirten, Naturschützern und Kommunen umsetzen. Die Bilanz zeigt: Bayern ist Vorreiter beim kooperativen Naturschutz.“ Die Europäische Kommission unterstützt das bayerische Modell der Landschaftspflegeverbände und den Aufbau eines europäischen Netzwerks gleichgesinnter Verbände und Gruppen: „Bayern zeigt uns, dass der kooperative Naturschutz ein Erfolgsmodell ist,“ so Frank Vassen von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission beim Festakt. Mehr Informationen unter https://www.stmuv.bayern.de/themen/naturschutz/naturschutzfoerderung/vertragsnaturschutzprogramm/index.htm und https://www.stmuv.bayern.de/themen/naturschutz/naturschutzfoerderung/index.htm
Quelle:stmuv.bayern.de