München:

Einrichtung mit koordinierender und bündelnder Funktion soll Anfang Dezember starten – Wissenschaftsminister Blume und Gesundheitsminister Holetschek begrüßen Entscheidung

Am Universitätsklinikum Erlangen wird ein interdisziplinäres Post-COVID-Zentrum eingerichtet. Wie das Uniklinikum am Mittwochnachmittag entschied, soll das Zentrum in den Kopfkliniken angesiedelt werden und Anfang Dezember 2022 seine Arbeit aufnehmen. Bislang hatte die Erlanger Uniklinik bereits eine spezielle Post-COVID-Hotline eingerichtet.

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume, der die Einrichtung eines solchen Zentrums gemeinsam mit Gesundheitsminister Klaus Holetschek angeregt hatte, begrüßte den Entschluss am Rande der gestrigen Aufsichtsratssitzung des Universitätsklinikums sehr: „Das neue interdisziplinare Zentrum ist ein Segen für die Region: Damit erhalten Post-COVID-Patientinnen und -Patienten eine zentrale Anlaufstelle, die die Untersuchungsergebnisse und Therapien bündeln und auswerten kann. Davon können gerade Post-COVID-Patientinnen und -Patienten mit schweren Krankheitsverläufen profitieren. Denn diese benötigen häufig eine interdisziplinäre Behandlung, die mit fachspezifischen Ausschlussdiagnosen und fachdisziplin-übergreifenden Therapien einhergeht.“

Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte: „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass Patientinnen und Patienten mit Post-COVID-Syndrom rasch gut behandelt werden. Deshalb setze ich mich seit langem dafür ein, dass für die Betroffenen in Bayern nachhaltige und qualitativ hochwertige Versorgungsstrukturen geschaffen werden. Bayern hat bereits im Juni 2021 die Förderinitiative ‚Versorgungsforschung zum Post-COVID-Syndrom‘ ins Leben gerufen und stellt dafür fünf Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Das Post-COVID-Zentrum am Uniklinikum Erlangen schließt eine Lücke in der Versorgung der Patientinnen und Patienten in Nordbayern.“

Innenminister Joachim Herrmann sagte: „Ich bin sehr froh, dass nun auch Erlangen eine solche Einrichtung bekommt. Wir dürfen in einer Zeit, in der andere Probleme wie der Krieg in der Ukraine oder die Energieversorgung in den Vordergrund treten, auf keinen Fall jene vergessen, die mit den Spätfolgen der Pandemie zu kämpfen haben.“

Für das neue Zentrum in Erlangen wird bis Anfang Dezember noch eine eigene Homepage eingerichtet, auf der sich Betroffene über die Arbeit des Zentrums, Anmeldeverfahren und aktuelle Studien zu Post-COVID informieren können. Geleitet wird die Ambulanz von Prof. Dr. Yesim Erim (Leiterin der Psychosomatische und Psychotherapeutische Abteilung), Prof. Dr. Georg Schett (Direktor der Medizinischen Klinik 3 – Rheumatologie und Immunologie) und Prof. Dr. Friedrich Kruse (Direktor der Augenklinik).

Die Versorgung von Post-COVID-Patientinnen und -Patienten ist auch an allen anderen bayerischen Universitätsklinika gewährleistet. Eine Post-COVID-Ambulanz gibt es unter anderem bereits am Klinikum der Universität München, die der Freistaat im Rahmen des Projekts „Post-COVIDLMU“ mit bis zu 578.000 Euro unterstützt.

Zusätzlich zu den Angeboten an den Universitätsklinika wurden an weiteren Krankenhäusern und Instituten Post-COVID-Ambulanzen eingerichtet, an denen sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene versorgt werden.

Quelle: stmwk.bayern.de

Von redaktion