Berlin:
Neuer Meeresbeauftragter der Bundesregierung nimmt seine Arbeit auf
Die Bundesregierung hat in ihrer heutigen Kabinettssitzung Sebastian Unger
als Meeresbeauftragten der Bundesregierung im Geschäftsbereich der
Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und
Verbraucherschutz bestellt. Mit der erstmaligen Bestellung eines
Meeresbeauftragten unterstreicht die Bundesregierung die wachsende
Bedeutung des Meeresschutzes und einer naturverträglichen Nutzung der
Meere.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Gesunde Meere sind essentiell für
den Klimaschutz und Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzenarten. Mit
dem Meeresbeauftragten schafft die Bundesregierung eine zentrale Position
in der deutschen Meerespolitik. Ich gratuliere Sebastian Unger zur
Ernennung zum ersten Meeresbeauftragten der Bundesregierung. Er wird
Gesicht und Sprachrohr der Bundesregierung für die Meere sein und der
interministeriellen Arbeitsgruppe Meere vorsitzen. Hiermit verankern wir
eine zukunftsgerechte und kohärente Politik für Meer und Mensch als
wichtiges Querschnittsthema der Bundesregierung.“
Mit der Benennung des Meeresbeauftragten und dem damit verbundenen Aufbau
einer neuen Unterabteilung Meeresschutz im BMUV werden die Voraussetzungen
geschaffen, um die Anliegen des nationalen und internationalen
Meeresschutzes besser umzusetzen. Meeresschutz ist ein wichtiger
Schwerpunkt der Bundesregierung: im Koalitionsvertrag ist u.a. vereinbart,
die CO2-Speicherfähigkeit der Meere durch den Wiederaufbau von
natürlichen Ökosystemen zu stärken, ein Sofortprogramm zur Bergung von
Munitionsaltlasten in Nord- und Ostsee aufzulegen sowie die Qualität von
Meeresschutzgebieten in der deutschen Nord- und Ostsee zu verbessern.
Steffi Lemke: „Wir haben uns verpflichtet, mindestens 30 Prozent der
Meere bis 2030 wirksam zu schützen. Vorderste Aufgabe des
Meeresbeauftragten wird es nun sein, gemeinsam mit den Ressorts eine
ambitionierte und verbindliche Meeresstrategie zu erarbeiten, die den
wirksamen Schutz der Meere ermöglicht und über Sektor-Grenzen hinweg
kohärente und zielführende Maßnahmen voranbringt“.
Der neue Meeresbeauftragte soll national wie international als
meerespolitischer Repräsentant der Bundesregierung agieren. Dies wird
insbesondere das Engagement Deutschlands bei internationalen Verhandlungen
weiter stärken.
Sebastian Unger: „Ich freue mich auf die enge Zusammenarbeit innerhalb
der Bundesregierung zum Schutz unserer Meere. Auch die Einbindung und die
Zusammenarbeit mit den Umwelt- und Naturschutzverbänden, der exzellenten
deutschen Meeresforschung sowie den unterschiedlichen Nutzergruppen will
ich intensivieren. Deutschland ist schon heute Vorreiter beim Meeresschutz.
Wir wollen unseren Einsatz auch international für ambitionierte und
rechtsverbindliche Abkommen zum Schutz der Biologischen Vielfalt auf Hoher
See, der internationalen Tiefsee oder im Kampf gegen die
Plastikverschmutzung der Ozeane weiter stärken. Der Zustand der Meere
weltweit ist kritisch, die Übernutzung und Vermüllung der Meere nimmt
immer weiter zu – die Meeresökosysteme müssen besser geschützt werden!
Nur gesunde Meere sind widerstandsfähig, können einen substanziellen
Beitrag zum Klimaschutz leisten und umwelt- und naturverträglich genutzt
werden. Dafür werde ich mich in meiner neuen Rolle als Meeresbeauftragter
der Bundesregierung einsetzen. “
Hintergrund: Sebastian Unger ist seit dem 01. September 2022
Unterabteilungsleiter Meeresschutz im BMUV. Er ist ein international
anerkannter Experte für Meeres-Governance, Meeresschutz und nachhaltige
Meeresnutzung. In seiner vorherigen Tätigkeit als Gruppenleiter am
Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), Potsdam hat er zur
Governance der Ozeane geforscht und Regierungen, Europäische Institutionen
und internationale Organisationen beraten.
Quelle: bmuv.de