Berlin:

Steffi Lemke überreicht erste Förderbescheide für lokale
Klimaanpassungsmanager*innen

Kommunale Spitzenverbände begrüßen Unterstützung des BMUV für
Dietzenbach in Hessen und den Kreis Stormarn in Schleswig-Holstein sowie
mehr als 100 weitere Städte, Kreise und Gemeinden

Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat heute die ersten Förderbescheide
aus dem novellierten Programm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des
Klimawandels“ überreicht. Die Kreisstadt Dietzenbach und der Kreis
Stormarn werden mit den Fördermitteln ein nachhaltiges
Klimaanpassungsmanagement vor Ort aufbauen und die dafür nötigen
Personalstellen für Klimaanpassungsmanager*innen finanzieren. In den
kommenden Monaten sollen deutschlandweit in vielen weiteren Kommunen lokale
Klimaanpassungsmanager*innen an den Start gehen. Zusätzlich zur Förderung
begleitet das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) die geförderten Kommunen und
ihre Beschäftigten mit Maßnahmen zur Qualifizierung und Vernetzung sowie
einem speziellen Mentoring-Programm. Die Förderung und die Angebote des
ZKA sind Teil des Sofortprogramms Klimaanpassung, das Steffi Lemke im März
2022 vorgestellt hat.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Die Klimakrise fordert alle Städte
und Landkreise heraus. Jede Kommune wird aber unterschiedlich auf die
Risiken der Klimakrise reagieren müssen. Was an der Küste für die
Klimaanpassung nötig ist, muss nicht auch im Mittelgebirge oder in den
Metropolen helfen. Kommunen fehlen oft die Profis, um die nötige
Klimaanpassung vor Ort umzusetzen. Um diese Lücke zu schließen, fördern
wir den Einstieg ins kommunale Anpassungsmanagement – und stoßen auf
großes Interesse. Ob Wasseringenieur*in, Sozialwissenschaftler*in oder
erfahrene Landschaftsbauer*in – mit der Förderung des Bundes können
Kommunen die Fachleute einstellen, die sie wirklich brauchen.
Klimaanpassungsmanager*innen sollen langfristig zu wichtigen Treiber*innen
und Ideengeber*innen werden. Neben der Förderung sorgen wir mit dem
Zentrum KlimaAnpassung bundesweit für Beratung, Wissensvermittlung,
Kompetenzaufbau und Vernetzung der wichtigsten Akteure für die lokale
Klimaanpassung.“

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, für die
kommunalen Spitzenverbände: „Klimaanpassung darf nicht mehr nur die
kleine Schwester des Klimaschutzes sein. Wir müssen beides zusammen
denken. Denn wir sind schon mittendrin im Klimawandel, die Extreme nehmen
zu. Viele Kommunen haben bereits ganz konkrete Maßnahmen und
zukunftsfähige Lösungen gegen den Klimawandel ergriffen, wie das Konzept
der Schwammstadt oder mehr Grün und Blau. Die Vielfalt der
Anpassungsthemen ist groß: Hitze, Dürre, Starkregen, Artenschutz,
Biodiversität. Sie betreffen sämtliche Aufgabenbereiche in den Kommunen,
angefangen bei der Bauplanung, der Stadt- und Raumentwicklung bis hin zum
Gesundheitsschutz. Projekte müssen strategisch konzipiert, gut koordiniert
und auch kommuniziert werden. Oft fehlte bisher die personelle Förderung
bei der Klimaanpassung. Daher begrüßen wir, dass das Sofortprogramm über
100 Klimaanpassungsmanagerinnen und -manager fördert. Sie sind es, die
diese gigantische Aufgabe koordinieren und die Lösungen finden, die vor
Ort die richtigen sind.“

Damit jede Kommune die Klimaanpassung umsetzen kann, die zu ihr passt,
unterstützt das BMUV alle lokalen Akteure mit einem eigenen Sofortprogramm
Klimaanpassung
<https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=CaDKVNUOSVikVDe550VfmMubZsInm6B8n683HWf8gfqBuBNZyf+7oKSsg41K6FIQ>
. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat es im März 2022 vorgestellt. Die
darin enthaltenen Maßnahmen gliedern sich in drei zentrale
Handlungsfelder: Förderung und Kompetenzaufbau, Information und Beratung
sowie Vernetzung aller relevanten Akteure. Teil des Sofortprogramms ist die
novellierte Förderrichtlinie des BMUV-Programms „Maßnahmen zur
Anpassung an die Folgen des Klimawandels“. Mit diesem Programm fördert
das BMUV erstmals den Einstieg in das kommunale Klimaanpassungsmanagement.
Ziel ist es, Akteur*innen, insbesondere Kommunen und kommunale
Einrichtungen, darin zu unterstützen, die notwendigen Anpassungsprozesse
an die Klimakrise in Deutschland möglichst frühzeitig, systematisch und
integriert in Übereinstimmung mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung
anzugehen. Mit dem Förderprogramm sollen gezielt Anreize für eine
strategische Steuerung der Anpassung an den Klimawandel in Kommunen durch
kommunale Klimaanpassungskonzepte geschaffen werden.

Bereits im ersten Förderfenster haben rund 130 Kommunen einen
Förderantrag gestellt. Die ersten Förderbescheide aus dem Förderprogramm
gehen nach Hessen und Schleswig-Holstein:

Dietzenbach in der Rhein-Main-Region sieht sich potenziell durch
verschiedene Extremwettereignisse bedroht. Die Risiken der Klimakrise, vor
denen die hessische Kreisstadt ganz speziell steht, werden derzeit
systematisch analysiert. Mit den Fördermitteln des BMUV soll durch eine/n
Klimaanpassungsmanager/in ein integriertes Klimaanpassungskonzept
entwickelt werden. Ziel ist es, die Kreisstadt Dietzenbach und seine mehr
als 34.000 Einwohnerinnen und Einwohner darin zu unterstützen, ihre Stadt
systematisch und nachhaltig klimaresilient zu gestalten. Das
Anpassungskonzept dient als Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für
die zukünftige Risikovorsorge in der Kommune.
Der küstennahe Kreis Stormarn hat bereits heute mit
Extremwetterereignissen zu kämpfen. Zuletzt waren die mehr als 240.000
Einwohnerinnen und Einwohner im Sommer 2019 von mehreren
Starkregenereignissen betroffen. Zunächst wird durch den / die neue/n
Klimaanpassungsmanager/in eine umfassende Analyse der lokalen Risiken der
Klimakrise erstellt werden. Anschließend werden mit den Ergebnissen und
der Darstellung gezielter Handlungsfelder bestimmte Gebiete und Gruppen mit
erhöhten Risiken identifiziert. Diese „Hotspots“ will der Kreis
Stormarn gezielt angehen und die nötigen Anpassungsprozesse anstoßen, um
die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

Über die finanzielle Unterstützung hinaus sind die geförderten Kommunen
in Qualifizierungs-, Vernetzungs- und Beratungsmaßnahmen des Zentrums
KlimaAnpassung (ZKA) eingebunden. Eine entsprechende Fortbildung des
geförderten Personals für das Klimaanpassungsmanagement wird maßgeblich
durch das Angebot des ZKA in Form von Schulungen, thematischen
Sprechstunden, Webinaren und einem speziellen Mentoringprogramm für die
Klimaanpassungsmanager*innen gezielt unterstützt, das heute startet. Im
Rahmen des Mentoringprogramms geben erfahrene Anpassungsmanager*innen ihr
praxisnahes Wissen an die Neueinsteiger*innen in der kommunalen
Klimaanpassung weiter. Dabei richtet sich dieses Angebot nicht nur an das
durch das BMUV geförderte Personal, sondern an alle kommunalen
Beschäftigen, die die Klimaanpassung vor Ort vorantreiben.

Weitere Informationen

ZUG: Förderprogramm „Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des
Klimawandels“
<https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=NgADpFOY3nCdhQVJGa18k8ubZsInmzB8n683HWf8gfqBuBNZyf/boKSsg41K6FIQ>

Sofortprogramm Klimaanpassung
<https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=CaDKVNUOSVikVDe550VfmMubZsInm6B8n683HWf8gfqBuBNZyf+7oKSsg41K6FIQ>

Zentrum KlimaAnpassung
<https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=FR07d4Pfbp6Gl7zkA3jeNsubZsInm4B8n683HWf8gfqBuBNZyf8LoKSsg41K6FIQ>

Anpassung an den Klimawandel
<https://www.bmuv.de/presseverteiler/lt.php?tid=fea0zkxy+FebH2nH9LVy8subZsInm0B8n683HWf8gfqBuBNZyf/roKSsg41K6FIQ>

Quelle:bmu.de

 

 

Von redaktion