München:
Knapp 1,3 Millionen Euro aus dem Entschädigungsfonds für Instandsetzung des ehemaligen Hofmarkschlosses in Kümmersbruck
Kunstminister Bernd Sibler gibt Fördermittel für Sanierung des Oberpfälzer Baudenkmals bekannt – Sibler: „Kulturelles Erbe bewahren und mit Leben füllen“
Die Instandsetzung des ehemaligen Hofmarkschlosses in Kümmersbruck wird mit 1.295.000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler in München bekannt. „Das herrschaftliche Schloss mit Rokoko-Dekor ist ein prachtvolles Beispiel für einen spätbarocken Adelssitz in Bayern. Ich freue mich sehr, dass wir die Instandsetzung des ehemaligen Hofmarkschlosses mit Mitteln aus dem Entschädigungsfonds unterstützen können. Damit tragen wir zum Erhalt und zur weiteren Nutzung dieses wertvollen historischen Bauwerks bei. So wird kulturelles Erbe bewahrt und mit Leben gefüllt“, so der Minister.
Die Schlossanlage wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Für die Konstruktion des Hofmarkschlosses gewann man den kurfürstlichen Baumeister Wolfgang Diller aus Amberg. Bereits in den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts hatte man mehrere Ökonomiegebäude (Viehstallungen und Schuppen) errichtet. Durch den Bau des Schlosses wurde eine Vierflügelanlage um einen geschlossenen Innenhof geschaffen. Der malerisch gelegene dreigeschossige Hauptbau mit seinem stattlichen Manssarddach und den symmetrisch angeordneten Zierschornsteinen wird auf seiner Ostfassade durch einen von einem Dreiecksgiebel geschlossenen Mittelrisalit geschmückt. In dessen Giebelfeld ist das Ehewappen Lochner-Bibra angebracht. Im Inneren haben sich von der einstigen Ausstattung neben der Treppe mit reich geschnitztem Geländer mehrere Repräsentationsräume in den Obergeschossen mit einfachen Stuckdecken sowie ein wertvoller Bestand an geschnitzten Rokoko-Türen erhalten. Unter den jüngeren Anstrichen sind zudem in zahlreichen Räumen noch historische Farbfassungen vorhanden.
Das Hofmarkschloss beherbergt heute das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern. Das Gebäude kann ferner für offizielle und private Veranstaltungen, Tagungen, Konzerte oder Feiern durch die Öffentlichkeit gebucht werden.
Die Schwerpunkte der Sanierung umfassen insbesondere die Ertüchtigung des Brandschutzes, die behindertengerechte Erschließung sowie die statische Instandsetzung des Bauwerkes. Die Instandsetzungsmaßnahme ist in drei Bauabschnitte aufgegliedert. Der erste Bauabschnitt wurde in den Jahren 2016 bis 2019 durchgeführt und berücksichtigte den Nord- und Westtrakt. Die nun folgenden Bauabschnitte betreffen den Südtrakt sowie das Schloss und das Jägerhaus.
Eigentümerin des Baudenkmals ist der Landkreis Amberg-Sulzbach. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Den Bewilligungsbescheid erlässt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, mit dem die Maßnahme abgestimmt ist. Die Maßnahme wird durch das Landesamt für Denkmalpflege auch fachlich begleitet.
Quelle: stmk.bayern.de