Berlin:
Deutschland und Argentinien verstärken Klima-Kooperation bei der
industriellen Düngemittelherstellung
Argentinien tritt dem Klimaaktionsbündnis Salpetersäure bei und
verpflichtet sich zu langfristigen Emissionsreduktionen
Bei einem virtuellen Treffen mit Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat
der argentinische Minister für produktive Entwicklung, Matías Kulfas,
heute die Verpflichtungserklärung des Klimaaktionsbündnis Salpetersäure
(Nitric Acid Climate Action Group – NACAG) unterzeichnet. Mit Argentinien
haben sich bereits sieben Länder dazu verpflichtet, die
Treibhausgasemissionen ihrer nationalen Salpetersäureproduktionen
drastisch zu senken. Argentinien wird zukünftig jährlich und dauerhaft
rund 200.000 Tonnen CO2-Äquivalente einsparen. Insgesamt werden mit der
NACAG zukünftig rund 3 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen pro Jahr
eingespart. Die Mittel für die technische und finanzielle Unterstützung
kommen aus der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des
Bundesumweltministeriums.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Produktion von Salpetersäure
stößt jedes Jahr weltweit große Mengen des extrem klimaschädlichen
Lachgases aus. Mit dem Klimaaktionsbündnis Salpetersäure unterstützen
wir unsere Partnerländer dabei, diese Emissionen einzusparen. Mit seinem
Bündnisbeitritt setzt Argentinien ein wichtiges Zeichen für die
klimafreundliche Transformation dieses Sektors und trägt zur Erreichung
der Ziele des Pariser Abkommens bei.“
Salpetersäure ist ein wichtiger Rohstoff in der Düngemittelindustrie und
wird weltweit in über 500 Fabriken produziert. Während der Herstellung
werden große Mengen Lachgas (N2O) ausgestoßen. Das Treibhausgas ist
265-mal schädlicher für das Klima als CO2. Diese Emissionen können zwar
technisch relativ einfach und vergleichsweise kostengünstig fast
vollständig reduziert werden. Dennoch sind die meisten Anlagen ohne
Klimaschutztechnik in Betrieb, sodass dieser Industriesektor jährlich
über 100 Millionen Tonnen CO2-äq ausstoßt.
Um dieses erhebliche Klimaschutzpotenzial zu nutzen, hat das BMU das
Klimaaktionsbündnis Salpetersäure aus Mitteln der Internationalen
Klimaschutzinitiative (IKI) ins Leben gerufen. Das Ziel des Bündnisses ist
es, möglichst viele Länder weltweit dazu zu bewegen, die
Lachgasemissionen aus der Herstellung von Salpetersäure zu reduzieren.
Hierfür stellt das BMU finanzielle Unterstützung für Anlagenbetreiber in
Partnerländern zur Verfügung und bietet technische und strategische
Beratung an.
Mit der Umsetzung der Nitric Acid Climate Action Group (NACAG) wurden die
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und die
Weltbank beauftragt. Die GIZ verantwortet das Sekretariat des
Aktionsbündnisses, übernimmt die fachliche Beratung und finanziert in
berechtigten Partnerländern die Technik zur Reduktion von
Lachgasemissionen. Die Weltbank wurde ergänzend beauftragt die
Auktionierungs-Fazilität Nitric Acid Climate Auction Program (NACAP)
aufzubauen, um Minderungszertifikate (CER) aus bereits implementierten aber
ggf. nicht mehr funktionierenden Minderungsprojekten anzukaufen und
stillzulegen.
Neben Mexiko, Thailand, Georgien, Usbekistan, Tunesien und Simbabwe ist
Argentinien das siebte Land, das sich durch die Unterzeichnung einer
ministeriellen Erklärung zum Klimaschutz in der Salpetersäureproduktion
verpflichtet. Insgesamt beträgt die Menge der so in diesen Ländern
eingesparten Treibhausgase über drei Millionen Tonnen CO2-äq im Jahr. Das
NACAG Sekretariat ist aktuell mit weiteren Ländern in Gesprächen.
Weitere Informationen:
www.nitricacidaction.org
<https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=QY0oYXfgBjm+UjE2btddCOKkerak72Mcgh0ndPvbWHGBuBNZyf8roKSsg41K6FIQ>
Aktuelle Berichte (verfügbar auf Deutsch und Englisch) über die Arbeit
der NACAG:
Wie die NACAG arbeitet:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=fjNzncwS8FGrwgg44Z3HROKkerak73Mcgh0ndPvbWHGBuBNZyf+roKSsg41K6FIQ
<https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=V3ZvBlnl5JGK4xqR5L6va+Kkerak79Mcgh0ndPvbWHGBuBNZyf+roKSsg41K6FIQ>
Kurzfilm zur NACAG:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=NyKzTJlQG/eDuQf6cjb0SOKkerak72Mcgh0ndPvbWHGBuBNZyf/roKSsg41K6FIQ
<https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=/AWLnc4xkxyVQJPfoT3nz+Kkerak7wMcgh0ndPvbWHGBuBNZyf+roKSsg41K6FIQ>
Interview mit Staatssekretär Jochen Flasbarth über die NACAG:
https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=JZkUUK/NjeWmmy0LLfTlX+Kkerak75Mcgh0ndPvbWHGBuBNZyf97oKSsg41K6FIQ
<https://www.bmu.de/presseverteiler/lt.php?tid=/XDNACGfn6WGNoDC8vqEjuKkerak79Mcgh0ndPvbWHGBuBNZyf/LoKSsg41K6FIQ>
Quelle: bmu.de