Berlin: 

Angesichts der anhaltenden Dürre in der Sahelzone haben Bundesaußenminister Guido Westerwelle und
Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel gemeinsam entschieden, weitere 15 Millionen Euro für die
betroffenen Menschen zur Verfügung zu stellen. Mit den zusätzlichen Mitteln werden Vorhaben der
Nahrungsmittelhilfe (3 Millionen Euro), der Humanitären Hilfe für Flüchtlinge und Binnenvertriebene
(2,5 Millionen Euro) sowie der entwicklungsorientierten Übergangshilfe (9,5 Millionen Euro)
gefördert.
Außenminister Westerwelle sagte heute (10.05.) in Berlin:
Die humanitäre Situation in weiten Teilen der Sahel-Zone ist zutiefst bestürzend. Die anhaltende
Dürre wird durch politische Begleitumstände wie den Putsch und die Gewalt in Mali, das Unwesen
radikaler Gruppen sowie die Rückkehr ehemaliger Gastarbeiter aus Nordafrika weiter verschärft. Die
internationale Gemeinschaft ist aufgerufen zu helfen. Deutschland nimmt seine humanitäre
Verantwortung wahr.

Entwicklungsminister Niebel erklärte:
Deutschland ist der drittgrößte bilaterale Geber für den Sahel. Wir müssen alles tun, damit aus der
Dürrekatastrophe keine Hungerkatastrophe wird. Über die akute Nothilfe hinaus unterstützen wir die
Länder dabei, ihre Widerstandskraft gegen Dürren dauerhaft zu verbessern. Wir bauen
Nahrungsmittelreserven auf, machen Böden wieder fruchtbar und unterstützen Kleinbauern mit
Know-how.

Zusätzliche Informationen:
Die Entscheidung greift Empfehlungen der Vereinten Nationen sowie einer Anfang April im Auftrag der
Bundesregierung durchgeführten Erkundungsmission auf. Diese hatten fortbestehenden
Unterstützungsbedarf festgestellt und zugleich die Bedeutung der Stärkung von Selbsthilfekräften in
der Region hervorgehoben. Die Kombination aus humanitärer Soforthilfe und längerfristig angelegter
Übergangshilfe trägt dem Rechnung.
Die Umsetzung erfolgt über das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WEP), das
Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen sowie international erfahrene deutsche
Nichtregierungsorganisationen, wie die Deutsche Welthungerhilfe, CARE und HELP.
Aktuell sind rund 15 Millionen Menschen von der Nahrungsmittelknappheit betroffen. Erschwerend
kommen die humanitären Folgen des Konflikts im Norden Malis hinzu; nach VN-Angaben sind fast
300.000 Menschen innerhalb Malis oder in die Nachbarländer geflohen.
Die Bundesregierung hat frühzeitig auf diese Krise reagiert und seit Dezember 2011 über 22
Millionen Euro insbesondere für präventive Maßnahmen bereitgestellt. Mit den neuen Zusagen summiert
sich ihre Unterstützung für die Sahelzone auf jetzt mehr als 37 Millionen Euro.
Deutschland ist der drittgrößte bilaterale Geber des WEP in der Sahelkrise nach den USA und Kanada.
Die Region leidet unter regelmäßigen Dürreperioden. Akute Ursachen überlagern zudem die
strukturellen Probleme: Die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung und die Produktions- und
Versorgungssysteme sind selbst bei guten Ernten gering. Jeder zusätzliche externe Schock führt
unmittelbar zu sprunghaft ansteigender Unterernährung.

Quelle:auswaertiges-amt.de

@ wikipedia

Von redaktion