Berlin:

Unterstützung für europäisches Tierwohlkennzeichen
EU-Agrarminister stellen sich hinter die Initiative von Bundesministerin Julia Klöckner – Lehren aus Corona-Krise, Tiertransporte und Herkunftsbedingungen werden diskutiert bei informeller Ratssitzung in Koblenz

Auf Einladung der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, sind die europäischen Agrarminister heute in Koblenz zu ihrem informellen Rat zusammengekommen. Im Mittelpunkt dabei standen die Lehren aus der Corona-Pandemie, die Regionalität der Erzeugung sowie vor allem das Tierwohl. Grundsätzliche Unterstützung fand die Initiative der Bundesministerin, ein einheitlich, EU-weites Tierwohlkennzeichen voranzubringen.

Julia Klöckner: „Für mehr Tierwohl in Europa war die heutige Beratung ein wichtiger Schritt nach vorne. Im Binnenmarkt sind einheitlich höhere Standards entscheidend, die glaubwürdig und transparent sind für die Verbraucher.“

Auch brauche man in der EU ein gleiches Verständnis davon, unter welchen Bedingungen Tiere über welche Entfernungen transportiert werden dürfen, so die Ministerin weiter. Es müsse sichergestellt sein, dass die Tiere beim Transport gut versorgt seien. „Wenn das nicht der Fall ist, muss klar sein, dass die Tiere gar nicht erst verladen werden dürfen. Der Tierschutz muss hier Vorrang haben.“

Im Rat berieten die Minister zudem über Lehren aus der Corona-Pandemie, um die europäischen Lieferketten und die Wertschätzung für die europäische Agrarproduktion nachhaltig zu stärken, die Land- und Ernährungswirtschaft noch krisenfester aufzustellen. Die EU-Kommission wurde beauftragt, dazu eine strukturierte Analyse zu erstellen: Wo gab es Schwachstellen, wo die größten Defizite, welche Lösungen dafür gibt es? Dabei soll insbesondere die Rolle in den Blick genommen werden, die Forschung und Innovation und besonders neue Züchtungstechniken spielen können.

„Die Landwirtschaft hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir die Pandemie in unserem Bereich bisher gut bewältigt haben. Doch eine der zentralen Lehren der Krise ist, dass wir in einigen Bereichen noch unabhängiger werden von Drittlandsimporten – etwa bei Futtermitteln oder Tierarzneimittelwirkstoffen. Einig waren wir uns, die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen in diesen Bereichen zu stärker. Gleichzeitig ist erfreulich, dass in der Krise das Bewusstsein und die Wertschätzung für regionale Produktion und unsere Landwirte gewachsen ist. Das wollen wir verstetigen! Das bedeutet aber nicht Abschottung oder Konsumnationalismus. Ein regelbasierter internationaler Handel, ein effizienter Binnenmarkt und regionale Kreisläufe sind Seiten derselben Medaille, keine Gegensätze“, so Julia Klöckner.

Quelle:bmel.bund.de

Von redaktion